Ernteausfälle bei Mais, Soja und Heu

Die Schäden, die die andauernde Hitzeperiode in der Landwirtschaft verursache, werden immer größer. In Gebieten wie der Welser Heide droht beim Mais ein Totalausfall. Auch Soja, Früchte und Heu werde es weniger geben, weil es zu trocken ist, so Bauern.

Hitze und Dürre machen nicht nur den Menschen sondern auch mittlerweile der Natur stark zu schaffen. Das Gras auf den Wiesen wachse nicht mehr, damit entfalle der dritte Schnitt komplett und auch der Weizen habe zu wenig Wasser bekommen, machen Bauerntreter aller Fraktionen mobil. Die Hagelversicherung rechnet österreichweit bereits mit Dürreschäden in der Höhe von elf Millionen Euro.

Welser Heide, Hitze, Dürre

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In der Welser Heide bei Hörsching sahen bereits am Montag die Maisfelder aus wie normalerweise Ende September

In einzelnen Gegenden Oberösterreich - wie in der Welser Heide - werden Totalausfälle bei verschiedenen Obst- und Gemüsesorten erwartet.

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Kolben und die sind teilweise keine zehn Zentimeter groß", so Reinhard Lehner von der Landwirtschaftskammer.

„Äpfel haben Sonnenbrand“

Ähnlich sei die Situation bei der Zuckerrübe und den Sojabohnen. Kleinere und deutlicher weniger Früchte. Die Welser Heide ist ein Extrembeispiel durch den Schotterboden, aber außerhalb davon bei feuchteren Böden sind die Früchte deutlich kleiner als sonst. Auch bei Apfelbauer Franz Allerstorfer in Feldkirchen bei Linz. Viele seine Äpfel haben zudem Sonnenbrand.

Welser Heide, Hitze, Dürre

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Aus Äpfeln mit Sonnenbrand kann nur noch Saft oder Most gemacht werden

Hiegelsberger: Umfassende Ernteversicherung

Die Dürre treffe die Bauern an einem ganz wunden Punkt der aktuellen Marktsituation, so Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) in einer Aussendung. Die Schweinepreise seien im Keller, der Milchmarkt sehe ebenso wenig rosig aus. Darum fordert Hiegelsberger erneut eine umfassende Ernteversicherung, um Risiken und Verluste abfedern zu können.

Der Unabhängige Bauernverband, die Freiheitliche Bauernschaft und die Grünen Bauern fordern gemeinsam eine außerordentliche Vollversammlung der Landwirtschaftskammer. Grund sind die derzeit niedrigen Erzeugerpreise, der Einkommensrückgang und die Auswirkungen der Dürre auf die Ernte und die Preise.

Keplinger: Maßnahmen der Landwirtschaftskammer

Alle drei Gruppen fordern von Landwirtschaftskammerpräsident Franz Reisecker wirkungsvolle Maßnahmen für eine Entlastung der Bauern. Laut Karl Keplinger vom Unabhängigen Bauernverband steht es beim Mais kurz davor, dass er verdorre. Und nicht nur um den Schweine- und Milchmarkt sei es schlecht bestellt, auch im Rinder- und Getreidebereich seien die Preise nicht mehr zufriedenstellend. Keplinger sieht den Hauptgrund dafür in neuen Handelsabkommen, „die immer auf Kosten der Bauern gemacht werden“. Dazu komme das Embargo mit Russland. Keplinger macht die Bundes- und Landesregierung dafür verantwortlich und forderte die sofortige Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge durch Bund und Land.