Uni Linz flog aus den besten 400

Die Universität Linz scheint in einem weltweiten Ranking von Universitäten nicht mehr in den Top 400 auf. Die Linzer Vize-Rektorin Gabriele Anderst-Kotsis betont, die Reihung von Unis genieße zwar eine hohe mediale Aufmerksamkeit, sage aber wenig über die Weiterentwicklung der Uni aus.

„Nichts schönreden, aber auch die Kirche im Dorf lassen“ will der Präsident der Universitätenkonferenz (uniko), Heinrich Schmidinger, angesichts der Ergebnisse des „Times Higher Education World University Ranking 2014“. Eines sei aber klar, so Schmidinger am Donnerstag mit Blick auf die anstehenden Verhandlungen über die Uni-Budgets 2016 bis 2018: „Budgetmäßig stehenbleiben heißt zurückfallen.“

Interpretationssache

Bei dem am Mittwoch veröffentlichten Ranking war die beste heimische Hochschule, die Uni Wien, das dritte Jahr in Folge zurückgefallen und findet sich nun am Ende der Top 200. Die Johannes Kepler-Universität Linz flog aus den Top 400, alle anderen Unis stagnierten. Bei 20.000 Hochschulen weltweit seien die Top 200 immerhin das beste Prozent, so Schmidinger bei einer Pressekonferenz. „Man kann ein Glas als halbvoll oder halbleer interpretieren“.

Bessere Unis mit mehr Geld

„Aber wenn man sich ansieht, welche Unis regelmäßig auf den ersten Plätzen zu finden sind, dann sind die in Ländern, wo für Wissenschaft und Forschung mehr Geld aufgewendet wird als bei uns. Diese Relation ist evident. Jede einzelne Elite-Uni in den USA verfügt über so viel Geld wie alle österreichischen Unis zusammen. Und da ließen sich auch Beispiele aus unserer Nachbarschaft heranziehen.“ Als Vorbilder sieht der Rektorenchef die Schweiz und Deutschland.

Für die anstehenden Budgetverhandlungen heiße das: Wenn die Unis die von Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) zuletzt immer wieder genannten zusätzlichen 615 Mio. Euro bekämen, würde man in etwa den Status Quo absichern.

Kepleruniversität in Linz

ORF.at/Dominique Hammer

JKU-Vizerektorin: fragwürdige Rankings

Zur Verschlechterung der Johannes-Kepler-Universtität (JKU) in dem internationalen Ranking, teilte die Vizerektorin auf Anfrage von Radio Oberösterreich mit, dass sich JKU in den einzelnen Kennzahlen und Indikatoren zur Messung von Lehre und Forschung stetig verbessere, was im Detail auch in den Wissensbilanzen der österreichischen Universitäten nachgelesen werden könne.

In Rankings würden Universitäten mit sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen vergleicht; bei Rankings gehe es eben um relativer Performance, was bedeute, dass anderen eben mehr Steigerungen gelingen, so Anderst-Kotsis.

Die Uni lege den Fokus auf Kennzahlen wie Sichtbarkeit der Pulikationen oder Verbesserung der Betreuung und werde da in der Wissenschaft und bei Studierenden als attraktive Stätte für Lehre und Forschung wahrgenommen, und das ist wichtiger, teilte Anderst-Kotsis mit.