Spatenstich für Schienenprojekt in Gmunden

Kaum jemand hat daran geglaubt, so manche bezweifeln die Sinnhaftigkeit, seit Dienstag wird gebaut: In Gmunden werden die Straßenbahn und die Traunseebahn miteinander verbunden, die zwischen Gmunden und Vorchdorf verkehrt.

Die neue Strecke führt mitten durch die Gmundner Innenstadt. Dafür muss die Brücke über die Traun neu gebaut werden, und so manche Gmundner befürchten, dass die historischen Gebäude in der Altstadt Schaden nehmen könnten. Gemeinsam mit der Ostumfahrung soll die StadtregioTram die Verkehrssituation in der Gmundner Innenstadt verbessern. Auch die umliegenden Gemeinden Kirchham, Geschwandt und Vorchdorf sollen so näher an die Bezirkshauptstadt rücken.

StadtregioTram Gmunden

ORF

„Bundesstraße als Hemmnis“

Dafür sei es notwendig die Traunbrücke neu zu bauen und den Klosterplatz und auch den Platz vorm Rathaus im Gmunden umzugestalten, so Bürgermeister Heinz Köppl (ÖVP): „Wir merken ja doch, dass diese Bundesstraße immer wieder ein gewisses Hemmnis ist, um in die alte Innenstadt zu gelangen. Und das wird wesentlich verbessert.“

Für die Bewohner der Nachbarorte soll es dann einfacher werden in die Innenstadt zu pendeln. Doch nicht alle Gmundner sehen das Projekt positiv. Einer Bürgerinitiative hat Proteste angekündigt: Die Bahn sei zu groß dimensioniert, zu teuer und Häuser der Gmundner Altstadt könnten durch die schweren Züge beschädigt werden, so die Befürchtung von Margund Lössl, Galeristin in Gmunden: „Die ganzen alten Häuser stehen auf diesem Schwimmkegel. Es ist natürlich zu befürchten, dass die Häuser groben Schaden erleiden. Und wer wird diesen dann bezahlen?“

„Bevölkerung bestmöglich informieren“

3.000 Unterschriften sollen bereits gesammelt worden sein. Bürgermeister Köppl teilt diese Ängste nicht: „Wir müssen halt die Bevölkerung bestmöglich informieren und auf die Ängste der Bevölkerung reagieren. Aber die Technik ist doch heuer viel weiter als vor 120 Jahren, als die erste Straßenbahn errichtet wurde.“ Am Dienstag war der Spatenstich für das 30-Millionen-Euro-Projekt. Die Fertigstellung ist für 2017 geplant.