Jeder fünfte Teenie hat schon gestohlen

18 Prozent der 13-bis 15-Jährigen aus Ober- und Niederösterreich haben schon mindestens einmal in einem Geschäft etwas mitgehen lassen. Das ist eines der Ergebnisse eines Forschungsprojektes, bei dem 2.911 Schüler befragt wurden.

Die Befragung im Rahmen des Forschungsprogramms „Sparkling Science“ brachte durchaus Interessantes zu Tage: Burschen greifen in Supermarktregalen oder anderen Geschäft etwa doppelt so oft zu wie Mädchen und Sonderschüler dreimal öfter als jene, die eine AHS oder eine Hauptschule besuchen. Geldmangel ist nicht immer das Motiv, sondern der Kick und die Anerkennung durch Freunde lassen die jungen Leute zugreifen. Das zeigt sich auch daran, dass beinahe drei Viertel der Diebstähle gemeinsam mit anderen begangen werden. In beinahe zwei Drittel der Fälle liegt der Wert der Beute unter zehn Euro.

Jährlich verschwinden Waren im Wert von rund 445 Millionen Euro aus den heimischen Geschäften. Mehr als die Hälfte davon ist auf Ladendiebstähle von Kunden zurückzuführen.

Schüler gestalten Gegenmaßnahmen

Schüler der HAK Traun (Bezirk Linz-Land), der HAK Perg und des BRG Fadingerstraße in Linz haben mit Forschern der Johannes Kepler Universität (JKU) sowie der FH Linz und Steyr das Phänomen untersucht und Strategien zur Vorbeugung und Verhinderung entwickelt: Die Ideen reichten von Handy-Apps über rollende Werbung auf Lkw bis zu einem Brettspiel zu Ladendiebstählen.

Unrechtsbewusstsein durchaus vorhanden

Professor Alois Birklbauer vom Institut für Strafrechtswissenschaften der Linzer Johannes Kepler Universität sieht in der Studie einen Beleg dafür, dass bei Teenagern das Unrechtsbewusstsein vorhanden ist. Angesichts der Überlastung der Gerichte brauche es aber neue Maßnahmen im Kampf gegen die Jugendkriminalität. Birklbauer kann sich beispielsweise „Strafmandate“ der Polizei in Kombination mit einer Verständigung der Eltern vorstellen. „Diese werden der Prävention wohl besser gerecht als unser heutiges Vorgehen.“

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