Machlanddamm wird im August fertig
Die Baukosten lagen mit 182 Millionen Euro zwar klar über den ursprünglich veranschlagten 144 Millionen, der Großteil davon stamme aber aus der Indexsteigerung, so Umweltlandesrat Rudi Anschober (die Grünen). Die tatsächlichen Mehrkosten würden lediglich fünf Prozent betragen. Diese fünf Prozent kamen unter anderem durch eine Altlast, auf die man im Zuge der Bauarbeiten stieß, und durch geologische Probleme zustande. Man müsse die Kosten auch in Relation zu jenen des letzten Katastrophenhochwassers 2002 setzen: Damals wurden 500 Millionen Euro Schaden verursacht.
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Nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 wurden rund 250 Objekte abgesiedelt, die in Zonen standen, „wo man heute nicht mehr bauen würde“, und die „nicht wirklich schützbar“ waren, erklärte Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl (ÖVP).
32,7 Kilometer Dämme, mobile Wände und Mauern
Das Projekt Machlanddamm umfasst 32,7 Kilometer Dämme, mobile Wände und Mauern, die das dahinterliegende Gebiet vor einem Hochwasser schützen sollen, wie es höchstens alle 100 Jahre vorkommt. Weitere 2,7 Kilometer sind auf ein 30-jährliches Ereignis ausgelegt. Eine 8,7 Kilometer lange Flutmulde soll nach dem Vorbild eines Altarms Wasser aufnehmen. Hinzu kommen noch zahlreiche Einzelmaßnahmen. Insgesamt sind sieben Gemeinden in den Schutz einbezogen.
Grafik: APA / Quelle: APA / Land OÖ
Der Betrieb des Machlanddamms wird von einer eigens gegründeten Gesellschaft übernommen. Nach derzeitigen Schätzungen werden dafür rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr aufgewendet werden müssen. In diesen Kosten ist unter anderem die Wartung von 253 Pumpen enthalten. Pumpen, wie im Fall von Mauthausen, das durch den Damm zwar von der Donau abgeschottet ist, aber auch vom Hinterland her Wasser bekommt, und daher stetig entwässert werden muss.
Aufgeteilte Kosten
Die Errichtungskosten des Projektes trägt zur Hälfte der Bund, 30 Prozent zahlt das Land und 20 Prozent entfallen auf die Gemeinden, rechnete Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl (SPÖ) vor. Grundlage ist ein 15a-Vertrag zwischen dem Bund, Oberösterreich sowie Niederösterreich und Wien, die ebenfalls Hochwasserschutzpläne an der Donau verfolgen.
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Mit dem ans Machland angrenzenden Niederösterreich musste das Projekt sorgsam abgestimmt werden. Beispielsweise konnte der Damm nicht direkt an den Fluss herangesetzt werden, weil das im Nachbarbundesland Überschwemmungen verursachen hätte können.