Treffpunkt Kunst mit Irene Andessner

Irene Andessner, eine der bekanntesten Künstlerinnen Österreichs war am Donnerstagabend zu Gast bei „Treffpunkt Kunst“ im ORF Landesstudio. Andessner inszeniert ihre Bilder wie große Filme - geplant bis ins kleinste Detail.

Irene Andessner gehört zu den großen Namen zeitgenössischer weiblicher Kunst. Ihr Studium der Malerei in Venedig und Wien bei Emilio Vedova, Max Weiler und Arnulf Rainer mündet bald – ausgelöst durch die Begegnung mit dem Selbstporträt der Renaissancemalerin Sofonisba Anguissola im Kunsthistorischen Museum Wien – in Video- und Fotoprojekten. Fotoinszenierungen, die malerisch gedacht und daher in großformatigen Polaroids ausgeführt werden, die in allen Fällen auch Begegnungsstudien sind.

Waren es zunächst ihre „Vorbilder“, in denen sie selbst bedeutende historische Frauenfiguren nachempfand und inszenierte, so entstanden später „Künstlerkooperationen“ in der Werkgruppe „Ateliermuseum“, in denen sich Kolleginnen und Kollegen als Modell zur Verfügung stellten. Es geht um Selbstverständnis und Rollenspiel, um Beziehungsgeschichten, um die Entdeckung bzw. Erkundung des eigenen Lebens mit Hilfe fremder Biografien.

Irene Andessner zu Gast im Landesstudio OÖ

Irene Andessners Arbeit beginnt mit akribischer Recherche zur Person und Umfeld, um dann dieses Wissen perfekt mit Kostüm, Maske und Lichtgestaltung am Fotoset in Teamarbeit umzusetzen.

Ziel ihrer Expeditionen in großteils weibliche Biografien ist es, als Bild-Regisseurin Gesicht und Blick ihrer Figuren empathisch zu vergegenwärtigen. „Selten“, schreibt Kurator Klaus Honnef, „ist fotografische Theorie anschaulicher und plausibler betrieben worden als in den Bildern von Irene Andessner.“ Aktuell erarbeitet Irene Andessner zum 100. Todestag Gustav Klimts im Leopold Museum eine Porträt-Reihe auf Einladung der Gustav Klimt-Foundation.