Übertriebenes Garteln bringt Bienen um

Mit rund 2,5 Millionen Euro Schaden aufgrund der Winterverluste haben die Imker in Oberösterreich heuer zu kämpfen. Neben bekannten Problemen wie der Varroa-Milbe schadet auch übertriebenes Garteln dem Bestand der Bienen.

Das Hauptproblem für das Bienensterben sei nach wie vor die Kombination aus besonders in der Landwirtschaft eingesetzten Insektengiften und der für Bienen tödlichen Varroa-Milbe. Das zeigt eine soeben veröffentlichte internationale Studie. Aber auch das übertriebene Garteln sei ein Problem, sagte der Präsident des oberösterreichischen Bienenzuchtverbandes, Johann Gaisberger.

Nicht jeden Löwenzahn bekämpfen

Es gehe darum, dass zum Beispiel ein Löwenzahn sich mühsam zwischen Beton hervorzwänge – bewundernswerterweise, wie Gaisberger findet. Und manche Menschen würden das dann als das schlimmste Unkraut überhaupt sehen, das mit irgendeinem Gift weggespritzt werden müsse. Das sei genau der verkehrte Ansatz, sagte der Bienenzüchter.

Löwenzahn

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Der Löwenzahn ist für Bienen Nahrung, für Gartenfreunde oft ein Ärgernis

Blühinseln im Garten stehen lassen

Auch der Rasenroboter, der alles gnadenlos niedermäht und kurz hält, sei nicht das Richtige für die Natur. Vielmehr solle man auch im Garten ab und zu ein paar Flecken, an denen Blumen blühen, stehen lassen. Nur so könnten die Bienen Nahrung finden.

Großflächige Anstrengungen nötig

Das Projekt mit den Blühstreifen, die beispielsweise neben der Autobahn und Bundesstraße angesät werden, sei allerdings nicht die Lösung, sondern nur ein Tropfen auf den heißen Stein, so Gaisberger. Es geht darum, dass die Bienen wieder großflächig Nahrung finden. Umweltlandesrat Rudi Anschober forderte deshalb einmal mehr, dass die Bienengifte von der Politik verboten werden.