Neue Regeln für Bienenhaltung als Erfolg

Der Landtagsbeschluss, dass Bienen im Wohngebiet gehalten werden dürfen, erfüllt einen langersehnten Wunsch, heißt es bei den Imkern. Ein Boom an Hobbyimkern sei nicht zu befürchten.

Schon jetzt halten von den 8.200 oberösterreichischen Imkerinnen und Imkern einige hundert Bienen in Wohngebieten - für sie gibt es nun klare Verhältnisse. Der Präsident des Landesverbandes der Bienenzucht, Johann Gaisberger, sagte im Gespräch mit Radio Oberösterreich, für ihn sei die neue Regelung als Erfolg der Imker und eine Rechtssicherheit für seine Zunft. Beschlossen wurde sie in der Landtagssitzung am 23.5.19 einstimmig. Bienenhaltung im Wohngebiet erlaubt (ooe.ORF.at)

Dass es nun zu einem Boom in der Imkerei kommt glaubt Gaisberger nicht. Es seien jetzt in erster Linie Grundlagen legalisiert worden, „die ja bis jetzt schon bestanden sind“.

Vorteile für Pflanzen

Er habe oft erlebt, dass bei Streitigkeiten in der Nachbarschaft, die Bienen vorgeschoben wurden. Für die Pflanzen bringe die neue Regelung Vorteile, „weil ich meine, dass die Bestäubungsleistung in allen Winkeln Oberösterreichs gewährleistet sein soll – und mit dieser Regelung hat man dem auch irgendwo Rechnung getragen“.

Bis zu drei Bienenvölker dürfen nun in den heimischen Gärten leben, diese müssen jedoch gewisse Anforderungen erfüllen. So muss der Abstand von einem Flugloch bis zum Nachbargrundstück zehn Meter sein.

Vier Kilometer Flugradius

Allergiker, die sich nun über in ihrer Nachbarschaft möglicherweise neu einziehende Bienen Sorgen machen, will der in Bad Goisern lebende Imkerchef beruhigen: Grundsätzlich haben Bienen einen Aktionsradius von vier Kilometern „und es ist nicht so, das die Bienen des Wohngebietes sich nur im Wohngebiet bewegen – es bis jetzt schon so, dass Bienen ins Wohngebiet einfliegen um zu verschiedenen Trachtquellen (Nektar, Pollen, Honigtau/Anm.) zu kommen“. Neben der Bestäubung liefern die fleißigen Insekten auch Honig - 20 bis 50 Kilogramm pro Jahr produziert ein Bienenstock.