Bessere Absicherung für Krisenpflegeeltern
Denn seit diesem Jahr ist gesetzlich festgelegt, dass auf das Kinderbetreuungsgeld des Bundes nur dann ein Anspruch besteht, wenn das Kind mehr als 90 Tage versorgt wird - was bei vielen Betreuungen aber gar nicht notwendig ist. Denn die Kriseneltern übernehmen kurzfristig und nur vorübergehend Kinder, die aus schwierigen Situationen kommen.
67 Buben und Mädchen im Vorjahr
Drogen, Gewalt oder Überforderung in der Familie - besteht in solchen Situationen Gefahr für Kinder, werden die Kriseneltern eingeschaltet. 67 Buben und Mädchen vom Babyalter bis zu fünf Jahren waren es im Vorjahr, die binnen weniger Stunden ein neues Zuhause bekommen haben. Bisher war die finanzielle Situation für die 31 Krisenpflegeltern, die von jetzt auf gleich verfügbar sein müssen, unsicher.
Ab dem Sommer sind sie in Oberösterreich besser abgesichert. Es erwartet sie eine durchgehende Anstellung mit einem Gehalt von rund 1.000 Euro brutto und ein monatlicher Ausgleich bis zu 775 Euro, wenn kein oder nur ein geringer Anspruch auf Kinderbetreuungsgeld besteht, so Gerstorfer. Die Kinder- und Jugendhilfe OÖ hofft mit diesen Schritten, den Rückgang an Krisenpflegeltern zu stoppen. Denn Interesse an der Aufgabe bestehe. 17 Familien hätten in den letzten zwei Jahren ihre Ausbildung als Krisenpflegeeltern abgeschlossen, in etwa die gleiche Anzahl hätte aber ihre Tätigkeit beendet.
Gehalt schwankte bisher
Bisher schwankte das Gehalt, die Notfallseltern konnten nicht planen, weshalb auch viele ausgebildete Krisenpflegeeltern nach einer beruflichen Alternative suchten, so die Kinder- und Jugendhilfe OÖ. Erschwert werde die Lage auch durch den heuer veränderten Anspruch auf Kinderbetreuungsgeld des Bundes, der nur besteht, wenn die Krisenbetreuung länger als 90 Tage dauert, was in der Regel nicht vorkomme, so die Kinder- und Jugendhilfe.
Kosten tragen Sozialhilfeverbände
Die Kosten für diese Absicherung von gut 300.000 Euro pro Jahr tragen die Sozialhilfeverbände, wobei die Alternativen deutlich mehr kosten würden, so Gerstorfer - also etwa die stationäre Betreuung oder fast doppelt so viel die Betreuung in einer Wohngruppe.