EU-Wahl: Diskussion mit den Spitzenkandidaten

Im ORF Landesstudio in Linz haben sich Mittwochabend die Spitzenkandidaten aus Oberösterreich für die EU-Wahl zur Diskussion getroffen, die live in Radio Oberösterreich übertragen und von Moderator Gernot Ecker geleitet wurde.

Es war eine emotionale, aber faire Diskussion, die sich die drei Spitzenkandidaten aus Oberösterreich lieferten. Vor allem beim Thema Migration und Grenzsicherung, das mehrmals zur Sprache kam. Roman Haider, Spitzenkandidat der FPÖ, forderte ein Umdenken: „Es gehört jeder, der im Mittelmeer ein paar Kilometer vor der Nordafrikanischen Küste aufgegriffen wird, der gehört wieder zurückgebracht. Und nicht in die EU. Natürlich retten wir den Menschen das Leben. Aber wir bringen sie nicht in die EU und das müsste der Auftrag sein.“

Grenzen innerhalb der EU sind „rotes Tuch“

Damit ist er auf Kollissionskurs mit Hannes Heide. Der Bürgermeister von Bad Ischl geht für die Sozialdemokraten ins Rennen. Für ihn sind vor allem Grenzen innerhalb der EU ein rotes Tuch. „Die Bürger im Innviertel oder auch Salzburg stehen 50 bis 55 Minuten an der Grenze und dann an einer Binnengrenze, um dann vor jemandem schwer bewaffneten zu stehen, der einen nicht einmal anschaut und dann durchwinkt. Und da kann es kein Erfolg sein zu sagen, dass jetzt eine dritte Spur ausverhandelt wurde, sondern solche Kontrollen innerhalb Europas gehören weg,“ so Heide.

Grundsatzfrage: Mehr oder weniger EU

Die Grundsatzfrage, die wohl bei dieser Wahl entschieden sein wird, ist: Soll es mehr oder weniger EU geben? Die Spitzenkandidatin der Oberösterreichischen Volkspartei, Angelika Winzig, betonte, dass ihre Partei nicht europaskeptisch geworden sei, sprach sich aber für einen neuen EU-Vertrag aus. „Aber ich glaube man muss auch die Institution und Organisation schon wieder einmal überdenken. Was brauchen wir noch? Was ist zeitgemäß? Was hat sich im digitalen Zeitalter verändert? Wir sehen das auch bei uns auf Bundesebene: hier werden auch Einsparungsmaßnahmen getroffen,“ so die Spitzenkandidatin der Oberösterreichischen Volkspartei.

Mit Lederhose und Co nach Brüssel

Bei der Frage, was die Kandidatin und die beiden Kandidaten aus Oberösterreich nach Brüssel mitnehmen wollen, waren die Antworten recht unterschiedlich. Winzig von der ÖVP will die Wettbewerbsfähigkeit stärken, Haider von der FPÖ sich vor allem beim Thema Handel einbringen und Heide von der SPÖ will seine Lederhose und seinen Dialekt nach Brüssel mitnehmen - als Zeichen für den ländlichen Raum.

Die Sendung zum Nachhören:

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