Ein Jahr Haft nach tödlicher Explosion

Nach einem tödlichen Unfall mit einer Kugelbombe bei einem Silvesterfeuerwerk im Innviertel ist der 55-jährige Verkäufer des pyrotechnischen Artikels im Prozess am Dienstag in Ried im Innkreis zu einem Jahr Haft verurteilt worden.

Davon werden acht Monate bedingt nachgesehen. Der Schuldspruch erfolgte wegen grob fahrlässiger Tötung. Bei der Höhe der Strafe wurde mildernd die bisherige Unbescholtenheit, das Geständnis und der Beitrag zur Aufklärung des Vorfalles gewertet. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Unfalltod aus den Medien erfahren

Aus den Medien hatte der 55-Jährige vom Unfalltod des Burschen erfahren. Schnell war ihm klar, dass er dem 17-Jährigen die Kugelbombe verkauft haben dürfte und meldete sich bei der Polizei.

Eberschwang Kugelbombe Bursch getötet

fotokerschi.at/Kerschbaummayr

Auf dieser Wiese geschah der tödliche Unfall mit der Kugelbombe in der Silvesternacht

Er habe dem 17-Jährigen mehrmals gesagt, dass diese Kugelbombe der Kategorie 4 kein Spielzeug sei und er besser die Finger davon lassen sollte, so seine Aussage gegenüber den Polizeibeamten. Da der Bursch versicherte, dass in der Silvesternacht jemand dabei sei, der sich auskenne, verkaufte er die Kugelbombe an den 17-Jährigen. Er habe auch verhindern wollen, dass der Jugendliche ein schlechtes Produkt auf dem Schwarzmarkt erwerbe, so der Angeklagte.

Prozess nach tödlicher Explosion

Pressefoto Daniel Scharinger

Prozess in Ried

Bis zu drei Jahre Haft drohten

Laut Gutachten dürfte der Jugendliche in der Silvesternacht versucht haben, die Kugelbombe ein zweites Mal zu zünden. Diese ist aber aus der Abschussvorrichtung in die Höhe geschossen und hat dem 17-Jährigen tödliche Kopfverletzungen zugefügt. Dem 55-Jährigen drohten im Falle eines Schuldspruchs bis zu drei Jahre Haft.

Link: