Diskussion um Erntehelfer

Die Idee von Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ), Asylwerber zur Arbeit in der Landwirtschaft zu verpflichten, stößt in Oberösterreich auf keine Gegenliebe.

Personen zum Beispiel zwangsweise als Erntehelfer einzusetzen, funktioniere ganz einfach nicht, heißt es von den Gemüsebauern - obwohl sie eigentlich händeringend nach Arbeitern suchen. Denn die Spargelernte beginnt bereits in den nächsten Wochen.

„Bauern wollen Stammsaisoniers haben“

Stefan Hamedinger vom Verband der Obst- und Gemüsebauern erklärt, warum die Landwirte lieber auf Erntehelfer setzen, die aus Ländern wie der Ukraine oder dem Kosovo kommen: „Die Bauern wollen ja zu Saisonbeginn deshalb wieder ihre Stammsaisoniers haben, weil die die Betriebsabläufe, die Maschinen und die Felder kennen. Jeder Arbeitgeber ist froh über einen verlässlichen Arbeitnehmer – und bei den Bauern gilt das genauso.“

AMS: „Es gibt keine Arbeitspflicht“

Mindestens 1.230 Euro brutto plus Kost und Logis gibt es für die harte Arbeit laut Kollektivvertrag. Für Arbeitssuchende ist das oft nicht attraktiv - einfach drücken konnten sie sich aber auch bisher nicht, so AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer: „Es gibt keine Arbeitspflicht. Darauf legen wir auch großen Wert, dass es keine Arbeitspflicht ist. Aber wenn man eine Sozialleistung bekommt, dann gibt es dafür Regeln. Und eine dieser Regeln ist: Wenn es ein zumutbares Arbeitsangebot gibt, dann muss ich dies auch annehmen. Mache ich das nicht, bekomme ich kein Geld. Aber ich habe keine Arbeitspflicht, sondern nur eine Wahlmöglichkeit, die mit Konsequenzen finanzieller Natur verbunden ist.“

Das betonte am Mittwoch auch ein Sprecher des Sozialministeriums in einer Stellungnahme, es gebe de facto bereits eine Arbeitspflicht. Das Ministerium werde nun von den Experten des AMS praxistaugliche Vorschläge erarbeiten lassen, um im Rahmen der bestehenden Gesetze bestmöglich vorzugehen.

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