Prozess gegen Polizist verschoben

Der Prozess gegen einen oberösterreichischen Kriminalbeamten, der betrunken mit seinem Auto fahren wollte und in der Folge Kollegen bedroht haben soll, wurde am Mittwoch vertagt. Der Angeklagte war erkrankt.

Bundeskriminalamt statt Landeskriminalamt - der Polizeibeamte ist versetzt worden, nachdem er seine Kollegen bedroht haben soll. Am 19. Oktober soll der Beamte versucht haben, alkoholisiert ins Auto zu steigen.

„Dann greife ich zur Pistole“

Die herbeigerufenen Kollegen, die seine Identität feststellen wollten, soll er daran gehindert haben, so der Vizepräsident des Linzer Landesgerichts, Walter Eichinger: „Im Zuge der Personendurchsuchung soll er gegenüber den beiden Beamten gesagt haben: ‚Wenn das so ist, greife ich zur Pistole, vielleicht führe ich ja auch eine bei mir.‘ Daraufhin sollen die Beamten das Fahrzeug nach einer Schusswaffe durchsucht haben. Dabei soll der Angeklagte gesagt haben: ‚Ihr habt ja nichts gesehen, ich habe ja nichts gemacht, und Ihr lasst mich gehen. Man könne ja einen Deal machen.‘“

Sechs Monate bis fünf Jahre Haft drohen

Nachdem die Polizisten den betrunkenen Kollegen ins Polizeianhaltezentrum gebracht haben, soll er gedroht haben, ihnen „eine in die Goschen“ zu hauen, wenn er sie wiedersehe. Am Mittwoch sollte dem Kriminalbeamten in Linz der Prozess gemacht werden, so Eichinger: „Dem Angeklagten wird nun das Vergehen des versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt angelastet, und andererseits auch die Bestimmung zum Amtsmissbrauch und eine gefährliche Drohung.“ Allerdings ist der Angeklagte am Vortag erkrankt und sein Anwalt legte eine ärztliche Bestätigung vor. Der Prozess wurde auf den 24.April vertagt. Dem Beamten drohen im Falle einer Verurteilung sechs Monate bis fünf Jahre Haft.