Wieder Aufregung rund um Abschiebung

Eine 50-jährige Armenierin, die seit 2012 in Österreich lebt, soll abgeschoben werden, nachdem ihr Mann gestorben ist. Weil er an Krebs erkrankt war, durften zunächst beide bleiben. Nach seinem Tod soll sie nun ausreisen.

Seit 2012 lebte die 50-Jährige mit ihrer Familie samt Enkelkindern in Pfarrkirchen im Mühlkreis. Nach dem fünfjährigen Asylverfahren wurde die Familie mit ihren beiden Kindern 2017 abgeschoben. Die Großeltern durften bleiben, weil der Großvater an Krebs erkrankt war.

Witwe soll ausreisen, Familie darf wieder einreisen

Vor drei Wochen erlag der Mann seinem Krebsleiden. Er wurde auf dem Friedhof Sankt Martin bei Traun beigesetzt. Mit dem Tod ihres Mannes endete der Aufenthaltsgrund für die Großmutter. Sie wurde vor drei Tagen abgeholt und in Schubhaft genommen. Dort unternahm sie einen Selbstmordversuch.

Während die Großmutter in Schubhaft sitzt, warten die Enkelkinder mit ihrer Mutter auf die Rückkehr nach Pfarrkirchen. Der Vater der Kinder kehrte nämlich vor wenigen Tagen zurück. Er durfte mit einer vorerst auf zwei Jahre befristeten Rot-Weiß-Rot Karte als gesuchte Facharbeitskraft in Mangelberufen wieder einreisen. Seine Familie will er nachholen.

Kritik an zwei weiteren Abschiebungen

In Oberkappel (Bezirk Rohrbach) sorgt derweilen die drohende Abschiebung einer seit sechs Jahren im Ort lebenden armenischen Familie mit einem schwerstbehinderten Tochter für Kritik. Diese Woche hatte die Behörde versucht, den Familienvater abzuholen, der daraufhin einen Zusammenbruch erlitt und ins Spital gebracht werden musste. Und in Zell am Moos (Bezirk Vöcklabruck) kämpft der Chef eines Holzverarbeitungsbetriebs um einen Lehrling aus dem Irak, der ebenfalls in ein sogenanntes Ausreisezentrum gebracht werden soll.

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Kritik an Abschiebung in Oberkappel (ooe.ORF.at)