Studium Artificial Intelligence ab Herbst in Linz

Die Johannes Kepler Universität (JKU) startet im Wintersemester ein Studium Artificial Intelligence. Eine zahlenmäßige Beschränkung für das österreichweit einzigartige Angebot gibt es vorerst nicht.

Bei der Sprachsteuerung am Handy oder ganz persönlichen Einkaufs-Tipps ist künstliche Intelligenz bereits ganz selbstverständlich. Vieles wird sich in diesem Bereich noch tun, manche glauben sogar, dass diese Technologie mehr verändern wird als einst die Industrielle Revolution.

Unterrichtssprache ist Englisch

Angeboten werden ein Bachelor- sowie ein Masterstudium, dessen Schwerpunkt auf dem Bereich Deep Learning (maschinelle Lernprozesse) liegt. Unterrichtssprache ist Englisch. Eine Zugangsbeschränkung ist vorerst nicht geplant. Lukas wollte sich nicht festlegen, wie viele Studierende er sich erwartet. Man wolle den Einstieg auch ganz gezielt von Wien aus anbieten, kündigte der Rektor an. Ziel sei aber, dass die Leute dann nach Oberösterreich wechseln.

Die Ausbildung werde sich der „Kernkompetenz der KI widmen“, erklärte Rektor Meinhard Lukas am Montag in Linz. Zudem sollen den Studierenden aber auch die „ethischen Leitplanken“ mitgegeben werden. Sie sollen sich mit moralischen, sozialen und rechtlichen Fragen, die der Einsatz künstlicher Intelligenz aufwerfen kann, beschäftigen.

Nur wenige Studienmöglichkeiten in Europa

Es gebe in Österreich derzeit kein KI-Studium, auch europaweit lediglich wenige „und ein KI-Studium, das sich mit Deep Learning befasst, gibt es nur hier“, erklärte Sepp Hochreiter, Vorstand des Instituts für Machine Learning an der JKU, der an der Entwicklung federführend beteiligt ist. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) erwartet, dass das Studium Leute nach Oberösterreich ziehen werde, die hier lernen wollen, und hofft auch auf das entsprechende internationale Augenmerk auf den Standort. „KI wird uns überall begegnen, in der Arbeit und in der Freizeit“, prognostizierte Hochreiter. „Jede Firma in Oberösterreich wird KI verwenden - oder sie ist hinterher“.

Hürde Mathematik soll entschärft werden

Lukas sprach dann noch ein Problem an, das das neue Studium und andere technische Fächer verbindet: „Mathematik ist der Schlüssel zu KI“. Allerdings sei Mathematik für viele eine Hürde. Beim Umstieg von der Schule in MINT-Studien gebe es oft „so etwas wie einen Bruch“. Man müsse daher versuchen, die Studierenden dort abzuholen, wo sie nach Schule stehen - auch wenn sie im Ergebnis auf denselben Level kommen müssen wie bisher.

Ein eigenes Team wird sich mit diesem Problem befassen und anhand des neuen Studiums einen Weg erarbeiten, der den Einstieg in die universitäre Mathematik erleichtern soll. Wenn er sich bewährt, will man ihn auf alle MINT-Fächer ausrollen. Hochreiter setzt generell auf einen spielerischen Einstieg in die Materie: „Das Studium soll Spaß machen. Nicht nur auf den Partys, sondern auch im Hörsaal.“

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