Pfarrer und Bürgermeister gegen Betrüger

Um vor allem ältere Menschen anzusprechen, die bevorzugt das Ziel von Betrügern sind, hat die Polizei sich jetzt neue Helfer ins Boot geholt: Bürgermeister und auch Pfarrer sollen in ihrem Umfeld aktiv vor den Betrugsmaschen warnen.

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht ältere Menschen von Betrügern angerufen werden, die sich zum Beispiel als Polizisten ausgeben. Die ahnungslosen Opfer werden zum Beispiel aufgefordert, Geld und Wertgegenstände als Kaution zu übergeben, um Angehörige nach einem angeblichen Unfall freizubekommen. Nun helfen auch Pfarrer und Bürgermeister mit, derartige Verbrechen zu verhindern.

Wort des Pfarrers hat Gewicht

Das Wort eines Pfarrers hat gerade bei älteren Menschen oft großes Gewicht. Auf Ersuchen des Landeskriminalamts warnt deshalb etwa der Stadtpfarrer von Traun (Bezirk Linz-Land), Franz Wild, in der Sonntagsmesse vor solchen Telefon-Betrügern. Pfarrer Wild ist selbst schon mit dieser Masche angerufen worden und sieht es als wichtige Aufgabe, seine Pfarrmitglieder davor zu warnen, den Betrügern auf den Leim zu gehen.

Pfarrer von Traun hängt Flugblatt auf

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Warnung in der Sonntagsmesse

Für Wild sei es besonders widerlich, dass hier gerade Menschen, die hilfsbereit und großherzig seien, ausgenutzt würden. Er hängt die Warnhinweise der Polizei daher in die kirchlichen Schaukästen und nützt schon auch einmal die Sonntagsmesse oder persönliche Gespräche für seine Warnungen.

Auch viele Bürgermeister haben von der Kriminalprävention ein Informationsblatt bekommen mit der Bitte, ältere Menschen auf diese Betrugsmaschen hinzuweisen. Und weil man als Bürgermeister ja doch für viele ältere Gemeindebürger so eine Art Vertrauensperson sei, könne man da auch wirklich helfen, sagt zum Beispiel der Bürgermeister von Hartkirchen im Bezirk Eferding, Wolfram Moshammer.

Aushang Warnung Kriminelle Pfarrer

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Polizei schätzt die Unterstützung

Die Polizei setzt große Hoffnungen auf die Mithilfe der Pfarrer und Bürgermeister, sagt Gerhard Groißhammer vom Bezirkspolizeikommando Grieskirchen-Eferding. Jedenfalls sei es sinnvoll alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um möglichst viele Menschen vor den Betrügern zu bewahren.

Die Präventionsbeamten, Bürgermeister und Pfarrer weisen vor allem darauf hin, dass die Polizei keine derartigen Geldforderungen stellt und auch nicht nach Hause kommt, um Geld oder Wertgegenstände abzuholen.

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