Pflegeausbildung in Landwirtschaftsschulen

Das Land OÖ öffnet die landwirtschaftlichen Fachschulen für die Ausbildung zu Altenfachbetreuern und Heimhilfen. Die neue Ausbildung soll helfen, den Pflegekräftebedarf in den nächsten Jahren zu decken.

Im Ausbildungszweig „ländliches Betriebs- und Haushaltmanagement“ wird schon jetzt der Schwerpunkt Gesundheit und soziale Berufe angeboten. Ab dem Jahr 2020 soll diese dreijährige Ausbildung auch als „Heimhilfe“ anerkannt werden.

Zusätzliches viertes Schuljahr

Dazu wird auch ein viertes Schuljahr angeboten, mit dem auch die Ausbildung zum Fachsozialbetreuer mit Schwerpunkt Altenarbeit abgeschlossen werden kann, so Agrarlandesrat Max Hiegelsberger: „Sie kommen großteils aus bäuerlichen Familien. Hier wird die Generationenfolge gelebt. Daher ist die Basis eine sehr gute.“ Bis zu 100 Plätze stehen an den Standorten Hagenberg, Andorf im Innviertel und Kleinraming für diese vierjährige Ausbildung zur Verfügung.

400.000 Euro Kosten pro Jahr

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) beziffert die Kosten mit 400.000 Euro jährlich und betont, dass die Ausbildung in den Landwirtschaftsschulen keine Konkurrenz zu den anderen Ausbildungseinrichtungen für Pflegeberufe sei: „Das ist eine gute Ergänzung. Wir arbeiten ja auch durch die Lehrpersonen mit diesen Schulen gut zusammen. Es ist einfach ein Nützen von noch mehr Leuten, die wir bisher verloren haben und die gar nicht mehr weiter in diese Ausbildungen gegangen sind.“

Auch die Regelung, wonach Landesbedienstete, die zum größten Teil im Gesundheitsbereich tätig sind, im ersten Jahr nur 95 Prozent ihres zustehenden Gehaltes ausbezahlt bekommen, soll in Zukunft gestrichen werden.

SPÖ vermisst Details

Die Abschaffung, die von der SPÖ schon länger eingefordert wurde, wird von SPÖ-Sozialsprecher Peter Binder begrüßt. Genauso wie eine weitere Ausbildung für Pflegekräfte. Aber es würde an Details fehlen: „Unklar ist für mich, wie die Schüler die Ausbildung mit nur einem Schuljahr absolvieren sollen. Diese Ausbildung dauert grundsätzlich 2.400 Stunden und wird in der kürzesten Form in 1,5 Jahren umgesetzt werden", so Binder.