Regelmäßige Gewalt in der Pflege

Immer wieder erleben Pflegekräfte Gewalt - das zeigt eine jüngste Studie. Oberösterreich sei besonders betroffen, denn fast die Hälfte der Beschäftigten in der Langzeitpflege erlebe mindestens einmal im Monat körperliche Gewalt.

Die Mitarbeiter würden getreten, geschlagen, gekratzt, gebissen und angespuckt. Das geht aus einer von der Arbeiterkammer in Auftrag gegebenen Studie hervor, die sich mit der Gewalt am Beispiel der Alten- und Pflegeheime beschäftigt.

Beleidigungen und sexuelle Belästigung

Mehr als ein Drittel der Beschäftigten sei mindestens einmal im Monat körperlicher Gewalt ausgesetzt - in Oberösterreich sei es mit 47,9 Prozent sogar beinahe die Hälfte der Beschäftigten. Mehr als ein Viertel würde mindestens einmal pro Woche Beleidigungen und Beschimpfungen erleben.

Pflege bzw. Altenpflege

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Auch bei der sexuellen Belästigung liegt Oberösterreich nach dieser Studie mit 23,7 Prozent über dem bundesweiten Schnitt von 20 Prozent.

Steigende Gewalt in Krankenhäusern

Dass die Gewalt im Gesundheitsbereich zunehme, sei auch in den Krankenhäusern erkennbar, heißt es. 41 Prozent der Befragten der aktuellen Arbeiterkammer-Studie würden das bestätigen. Zurückgeführt werden die gestiegenen Aggressionen auf den Personalmangel: Es bleibe zu wenig Zeit für die Betreuung oder es komme zu langen Wartezeiten. Mehr Personal werde benötigt und zwar rasch, so AK-Präsident Kalliauer.

Altenpflege, Pfleger, Altenheim, Seniorenheim

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Gewalt dürfe nicht stillschweigend hingenommen werden. Er wolle alle Beteiligten für das Thema sensibilisieren, aber auch die Vorgesetzten in die Pflicht nehmen. Diese hätten ihre Beschäftigten bestmöglich zu schützen, so Kalliauer. Die AK Oberösterreich bietet für ihre Mitglieder einen Onlinegewaltcheckan, um den Umgang mit Gewalt im Betrieb besser einschätzen zu können.