Tödliche Kugelbombe: Händler stellte sich

Nun ist geklärt, woher die Kugelbombe stammt, die in der Silvesternacht einen 17-jährigen Burschen in Eberschwang tödlich verletzt hat. Der Händler der Bombe stellte sich selbst.

Der 17-Jährige hatte das Feuerwerk von einem Pyrotechnikhändler aus dem Großraum Linz bekommen, so die Staatsanwaltschaft Ried. Der 54-Jährige meldete sich letztlich bei der Polizei und erstattete Selbstanzeige, so Ebner. Im Zuge der Ermittlungen im Umfeld des Verstorbenen habe sich bereits der Verdacht auf den 54-jährigen Mann mit einer Pyrotechniklizenz ergeben. „Ob der Mann das mitbekommen hat, wissen wir nicht, er hat sich nahezu zeitgleich bei seiner örtlichen Polizeiinspektion gestellt“, sagte Ebner.

Eberschwang Kugelbombe Bursch getötet

Pressefoto Daniel Scharinger

Er gab an, den Jugendlichen schon länger gekannt zu haben. Schon in den Vorjahren hatte der 17-Jährige Feuerwerk bei dem Händler gekauft.

„Größer und stärker“

Deshalb habe er sich von dem Burschen überreden lassen, ihm für den Jahreswechsel „etwas Größeres und Stärkeres“ zu verkaufen. Der Jugendliche wählte sieben Kugelbomben der Klasse F4 aus. Für Feuerwerk dieser Klasse würde es eine behördliche Genehmigung brauchen.

Feuerwerk der Klasse F4

Bei F4 handelt es sich um die höchste Kategorie bei den Feuerwerkskörpern mit den dementsprechend höchsten Auflagen. Feuerwerkskörper der Kategorie F4 dürfen nur von Personen mit einem Bescheid der Bezirkshauptmannschaft erworben werden.

Der Händler wird wegen grob fahrlässiger Tötung angezeigt. Der Mann sei geständig, „bedauert den Vorfall sehr“, doch ihm war das Risiko der F4-Kugeln bekannt. Dem 54-Jährigen drohen bis zu drei Jahre Haft, so die Staatsanwaltschaft.

„Anwendungsfehler“ des 17-Jährigen

Der tödliche Unfall ist auf einen „Anwendungsfehler“ des 17-jährigen Opfers beim Zünden der größten Kugelbombe zurückzuführen, bestätigt das seit Freitagabend dem Staatsanwaltschaft vorliegende Gutachten. Offenbar hatte der Bursch die Wucht der Rakete unterschätzt, die laut Analyse mit 80 Meter pro Sekunde - was 288 km/h entspricht - in die Höhe schoss. Der Teenager, der sie gezündet hatte, „befand sich mit dem Oberkörper in der Flugbahn“. Für den 17-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Anfangs hatte es geheißen, es sei zu einer Fehlzündung gekommen. Doch der Feuerwerkskörper war nicht defekt.

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