Tödliche Kugelbombe doch keine Fehlzündung

Anders als zunächst angenommen soll der tödliche Unfall mit einer Kugelbombe in der Silvesternacht abgelaufen sein. Laut Spurenanalyse sollen die tödlichen Ereignisse doch nicht in einer Fehlzündung ihren Anfang genommen haben.

Kugelbomben

Die sogenannten Kugelbomben finden bei den meisten professionellen Feuerwerken Verwendung und bieten häufig besonders prächtige Anblicke. Sie bestehen aus zwei Halbschalen aus Karton oder Plastik, die mit Effekten gefüllt sind.

Laut dem Sprecher der Rieder Staatswanwaltschaft, Alois Ebner, ergaben die ersten Ergebnisse der Spurenanalyse, dass die Kugel „nach der zweiten Zündung durch den Jugendlichen“ mit einer Geschwindigkeit von 80 Meter pro Sekunde - was 288 km/h entspricht - aus dem Abschussrohr geflogen sei und den 17-Jährigen dann am Kopf getroffen habe. Dieser Hergang ergebe sich daraus, dass das Abschussrohr unversehrt geblieben sei und passe auch zu den Brüchen im Kopfbereich, die der 17-Jährige erlitten habe. Der Jugendliche soll also nicht durch eine Explosion getötet worden sein, sondern durch stumpfe Gewalt. „Er war im unmittelbaren Gefahrenbereich. Er muss sich sogar etwas über diesen Abschusszylinder gebeugt haben“, sagte Ebner im Interview mit dem ORF Oberösterreich.

Mögliche Folgen für den Verkäufer

„Wenn sich herausstellt, dass es sich um einen Feuerwerkskörper gehandelt hat, der nicht an Jugendliche oder Personen ohne entsprechende Ausbildung abgegeben werden darf, dann hat das für den Verkäufer fahrlässige Folgen, weil es durch dieses rechtswidrige, kausale Verhalten letzlich zum Unfall gekommen ist“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Schematischer Aufbau einer Kugelbombe in einem Mörser

Antonsusi/Wikipedia

Schematischer Aufbau einer Kugelbombe in einem Abschussrohr

Der 17-Jährige kam in der Silvesternacht in Eberschwang (Bezirk Ried) beim Abfeuern der Kugelbombe ums Leben. Bisher ging man davon aus, dass es einen Defekt an der Kugelbombe gegeben hatte und diese erst beim zweiten Versuch des Burschen, die Lunte anzuzünden, explodierte.

Begräbnis statt Geburtstagsfeier

Der Bursch hätte am Freitag seinen 18. Geburtstag gefeiert, stattdessen müssen ihn Freunde und Familie in Eberschwang zu Grabe tragen.

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