Bursch durch Kugelbombe getötet

Ein 17-jähriger Bursch ist in der Silvesternacht in Eberschwang (Bezirk Ried im Innkreis) beim zweiten Versuch, einen Feuerwerkskörper in Form einer Bombe zu entzünden, getötet worden.

Der 17-Jährige hatte kurz vor Mitternacht einige Feuerwerkskörper, vermutlich der handelsüblichen Kategorie F2, aus einer selbst gebauten Metallabschussvorrichtung abgeschossen. Um Mitternacht wollte der Bursch seinen größten Sprengkörper, laut Polizei vermutlich Kategorie F3 mit einem Durchmesser von rund 15 Zentimetern, abschießen.

Erster Zündversuch misslang

Nachdem der erste Zündversuch misslang, versuchte der Bursch gemeinsam mit einem 21-jährigen Freund, die Kugelbombe erneut zu entzünden. Mit einem Feuerzeug entzündete er die noch aus der Abschussvorrichtung ragende Zündschnur. In diesem Moment explodierte der Sprengkörper. Der 17-Jährige erlitt bei der Explosion schwere Kopfverletzungen, sein Freund, der zwei Meter entfernt stand, blieb unverletzt. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus Ried gebracht, wo er kurze Zeit später seinen Verletzungen erlag.

Eberschwang Kugelbombe Bursch getötet

Pressefoto Daniel Scharinger

„Sachverständiger muss Unfallumstände klären“

„Die Lunte hat beim ersten Mal vermutlich nicht durchgezündet und war dann beim zweiten Versuch kürzer“, sagte Kurt Schneider, der als sprengstoffkundiger Ermittler der Polizei am Unfallort war, am Dienstag. „Die genauen Unfallumstände muss aber ein Sachverständiger klären.“ Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis auch einen Gerichtssachverständigen bestellt. Die Abschussvorrichtung und die Reste der Kugelbombe wurden sichergestellt.

Ermittlungen nach Ursprung der Kugelbomben

Die Ermittlungen konzentrieren sich dabei nicht nur auf den Unfallhergang, sondern auch auf den Ursprung und den Händler der Kugelbomben. Denn während die sechs kleineren Kugelbomben vermutlich der Kategorie F2 angehört haben, dürfte der letale Sprengsatz laut Polizei ein Feuerwerkskörper der Kategorie F3 gewesen sein. „Das ist noch nicht ganz klar, aber für einen F3-Gegenstand würde man einen Pyrotechnikausweis benötigen“, sagte Schneider.

Eberschwang Kugelbombe Bursch getötet

fotokerschi.at/Kerschbaummayr

Feuerwerkskörper vermutlich nicht selbst gebaut

Dass der verunglückte Jugendliche den Feuerwerkskörper selbst gebaut haben könnte, schloss Schneider mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. „Zeugen haben ausgesagt, dass er sich die Kugelbombe irgendwo besorgt hat. Wo er sie gekauft hat, wissen wir aber derzeit noch nicht.“

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