Kultur für Kinder: Glucksen vor Lachen

Ein Lachen, das mit einem Glucksen beginnt und letztlich wie ein ganzes Orchester erklingt – mit solchen Sachen und anderen erfreulichen Dingen bezaubern Neuerscheinungen im Bereich der Kinderkultur aus Oberösterreich.

Oberösterreichische Autorinnen, Illustratorinnen und Musikschaffende lassen ihre jungen Leser und Hörer hochleben: Ihre neuen Werke sind phantasievolle, pfiffig illustrierte Kinderbücher und eine CD, die mit einer fabelhaften Mausgeschichte ganz selbstverständlich die Welt der Klangkunst erschließt.

„Herr Pomeranz lernt lachen“ – und wie

Herr Pomeranz ist ein ganz und gar durchschnittlicher Mann, der niemandem auffällt. Allein lebt er in einem Haus und geht mit Aktentasche, Vormittagsapfel und Nachmittagsbirne gewissenhaft zur Arbeit. Obwohl er höflich „Guten Morgen“ und „Guten Abend“ sagt, kommt doch niemals ein Lachen über Herrn Pomeranz‘ Lippen. Alles ändert sich aber, als eines Tages ein Mädchen mit roten Stöckelschuhen auf dem Hausdach sitzt. Da taut Herr Pomeranz langsam auf – und wagt sich plötzlich an neue Eissorten wie Melone und Zimt. Er schmückt den Esstisch mit einer Pfingstrose, und das von ihm organisierte Gartenfest mit den kunterbunten Lampions und glücklichen Gästen bringt ihn dann so richtig zum herzhaften Lachen.

Die in Traunkirchen lebende Autorin Maria Linschinger und die in Teheran geborene Illustratorin Solmaz Farhang dürfen sich mit ihrem Kinderbuch „Herr Pomeranz lernt lachen“ über die internationale Auszeichnung „Joseph Binder Award“ in der Sparte „Buchillustration“ freuen.

Mausmedizin für Ohr und Seele

Wenn das Leben sich mit Zipperlein einstellt, sind wohlschmeckende Medizin und passende Aufmunterung dringend vonnöten: Mit seiner neuen CD „Topolina hat Aua“ macht Posaunist und Orchesterwertstattleiter Albert Landertinger jungen Zuhörern ab drei Jahren Mut im Krankheitsfall.

Musikmaus Topolina ist kränklich. Es ziept dort, und es ziept da – Anlass genug für Topolina, recht missvergnügt zu quieken. Doch Dottore Alberto hat blitzgeschwind köstliche, käsehaltige Mausmedizin und dazu noch ein Heilmittel nach Noten parat. Im kuscheligen Bett und bei mausgerechter Musik von Antonin Dvorák über Ralph Benatzky bis zu Elton John ist rasche Genesung für Topolina so gut wie sicher.

Hörbeispiel: Topolina hat Aua

Kleiner Kater Rufus auf Entdeckungsreise

„Die unfreiwillige Reise des kleinen Katers Rufus“ heißt die kurzweilige Geschichte von Alice Kirchmeir, die Barbara Ecker aus Neumarkt-Kallham liebevoll mit Zeichnungen versehen hat. Alice Kirchmeir stammt aus Kematen am Innbach im Hausruckviertel, ist mit Katzen aufgewachsen und hat eigene Erlebnisse in ihr Lesebuch eingewoben.

Die Biologin und ausgebildete Nationalpark-Rangerin erzählt mit der heiteren Abenteuergeschichte, bei der Rufus durch Zufall auf seinen bis dahin unbekannten Vater trifft, indirekt auch vom Stellenwert beider Elternteile für ein Kind und von der Balance zwischen Kontrolle und Freiraum beim Heranwachsen junger Menschen.

Das hat er nun von seiner Abenteuerlust, der kleine Kater: Zweieinhalb Monate ist Rufus erst alt, aber wagemutig und tollkühn wie ein Großer. Und so hat sich der orange-getigerte Vierbeiner auf der Jagd nach einem Schmetterling zu weit von seiner Mutter entfernt und verlaufen. Schwanendame Minerva meint es gut mit Rufus und vertraut ihn ausgerechnet dem welterfahrenen Kater Severin an.

Literaturhinweise:

• Maria Linschinger, Solmaz Farhang: „Herr Pomeranz lernt lachen“ (Erzählung mit Illustrationen, Verlag Bibliothek der Provinz)
• Alice Kirchmeir „Die unfreiwillige Reise des kleinen Katers Rufus“, Illustrationen von Barbara Ecker (Verlag Liber Libri, Wien)
• CD „Albert Landertinger präsentiert: Topolina hat Aua“ (Weinberg Records, CD SW 010 526-2)