Theaterstreit: Land übernimmt Ausfall

Nach dem beschlossenen Ausstieg der Stadt Linz aus dem Theatervertrag hat LH Thomas Stelzer (ÖVP) die Kostenübernahme angekündigt. Er werde „das Loch stopfen“ und unter dieses „Trauerspiel einen Schlussstrich“ ziehen.

Er sei nicht mehr geschäftsfähig im Hinblick auf die Spielzeit 2019/20, so Hermann Schneider, Intendant des Landestheaters, im Anschluss an den Gemeinderat. „Ich kann erst dann weitermachen, wenn ich eine verbindliche, belastbare Information habe, dass das Land Oberösterreich tatsächlich zu 100 Prozent diesen Ausfall übernimmt."

Kostenübernahme versprochen

Diese Zusage gab der Landeshauptmann am Freitag. Das Land werde die Ausfälle bei den Kultureinrichtungen des Landes kompensieren. Damit sei eine gesicherte Budgetplanung für jene Spielzeit gegeben, so Stelzer. Auch der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) hatte bereits im Gemeinderat angekündigt, umgekehrt den Ausfall der Zahlungen vom Land an städtische Kultureinrichtungen aus der Stadtkasse auszugleichen.

Luger argumentiert mit finanzieller „Schieflage“

Was die Finanzverflechtungen zwischen Stadt Linz und Land Oberösterreich betreffe, gebe es eine Schieflage, so das Argument Lugers. Das gelte im Allgemeinen und treffe im Speziellen auf den Theatervertrag zu. Daher trat Luger für die Vertragskündigung ein, die mit den Stimmen der FPÖ am Donnerstag im Gemeinderat beschlossen wurde.

Was der Theatervertrag regelt

Der Theatervertrag, dessen Aus nun bevorsteht, zwischen Stadt Linz und Land OÖ sieht vor, dass die Stadt rund 14 Millionen Euro an die Theater und Orchester GmbH (TOG) des Landes - zu der Landestheater und Bruckner Orchester gehören - bezahlt. Dafür überweist das Land rund sieben Millionen an die städtische LIVA, die unter anderem das Brucknerhaus, den Posthof und die Tips-Arena verantwortet. Selbst wenn man noch den Zuschuss in der Höhe von 1,2 Millionen Euro, den das Land an das städtische Ars Electronica Center leistet, einrechne, bleibe unter dem Strich ein Minus von gut 5,5 Millionen Euro, so Luger.

Links: