Durch Mordopfer auf Suchtgiftring gestoßen

Bei den Ermittlungen zu einem in Linz ermordeten 19-Jährigen sind die Ermittler auf einen Suchtgiftring gestoßen. Die Gruppe aus fünf jungen Männern soll Marihuana im Straßenverkaufswert von 50.000 Euro an meist Minderjährige verkauft haben.

Intensive Ermittlungen waren nötig, um das Netzwerk des Drogenrings aufzudecken, so die Polizei am Mittwoch. Es soll sich um fünf Afghanen im Alter zwischen 19 und 25 Jahren handeln. Sie sollen seit drei Jahren Suchtgift im Stadtgebiet von Linz verkauft haben - oftmals mit hartnäckigen und auch aggressiven Methoden, wie die Ermittler bei ihren Recherchen erfuhren.

Bandenmitglied erstochen

Der Chef soll der 25-Jährige sein, er habe auch junge und teilweise noch minderjährige Afghanen für den Marihuanaverkauf rekrutiert. Ein Mitglied der Bande, ein 19-Jähriger, war im September auf einem Spielplatz im Linz-Urfahr erstochen worden.

Tatverdächtig ist ein 16-jähriger Afghane. Er gab die Tat zu und begründete sie damit, dass es - nicht zum ersten Mal - zu einem Streit mit dem späteren Opfer gekommen sei. Weil er bereits einen Konflikt befürchtet habe, habe er ein Küchenmesser, die spätere Tatwaffe, mit in den Park genommen. Allerdings wies er von Beginn an jeden Zusammenhang mit Drogen zurück, so die Polizei. Ein Test auf Marihuana war aber positiv. Mehr in Geständnis nach Messerstecherei (ooe.ORF.at; 26.9.18)

180 meist minderjährige Kunden

Die Ermittler vom Landeskriminalamt OÖ und der Stadtpolizei Linz forschten aber auch Kundinnen und Kunden der Bande aus - 180 zum Teil minderjährige Burschen und Mädchen. Die Polizei konnte den Mitgliedern den Verkauf von fünf Kilogramm Marihuana nachweisen - Straßenverkaufswert: 50.000 Euro. Ein weiteres Mitglied der Bande konnte verhaftet werden, zwei sind noch auf der Flucht.