Das Geschäft ohne Plastik
Einkaufen wie anno dazumals: Der Tante Hanna-Laden in St. Valentin ist ein so genannter Unverpackt-Laden. Nudeln, Reis oder Nüsse werden in Gläser abgefüllt, aber auch Essig und Öl. Deo gibt es im Karton. Der Käse ist in der Vitrine in Wachspapier verpackt.
„Eine Lebenseinstellung“
550 Artikel für den täglichen Bedarf stehen in den Regalen. Eigentümer Radomir Kovacic war Tischler, Fernfahrer und Versicherungsvertreter, ehe er mit dem Geschäft ohne Verpackung vor gut einem Jahr seine Berufung gefunden hat: „Es ist eine Lebenseinstellung“, sagt Kovacic. Der Laden lebt von den Stammkunden.
Wenn es nach dem Betreiber geht, sollte es in Zukunft in jedem Dorf einen verpackungsfreien Laden geben.

ORF
Der verpackungsfreie Greißler in St. Valentin
Doch nicht immer kann mit dem umweltbewussten Einkaufen das finanzielle Überleben gesichert werden: Im August 2016 ging in der Linzer Innenstadt Oberösterreichs erster verpackungsfreier Supermarkt nach schon knapp einem Jahr pleite. Die Einnahmen seien zu gering gewesen, um die hohen Kosten zu decken.

ORF
Öl gibt hier zum selber Abfüllen
Großkonzerne steigen auf
Doch heute reagieren schon die großen Konzerne auf den Wunsch der Kunden nach weniger Plastik. Die Drogeriekette DM testet in den Filialen in Pasching und Mauthausen Wasch- und Geschirrspülmittel zum Nachfüllen. Die Flasche wird ein Mal gekauft und kann immer wieder bei einem Automaten befüllt werden.

ORF
In Pasching und Mauthausen wird Spülmittel zum Nachfüllen getestet
Auch der Lebensmittelhandel setzt weitere Schritte zur Vermeidung von Kunststoff-Müll. Interspar testet beispielsweise in der Obst- und Gemüseabteilung Papiersackerl als Alternative zu den Plastiksackerln.