Aufregung über Nacktmodel auf Maturaball

Der nahezu hüllenlose Auftritt eines Erotikmodels auf dem HTL-Maturaball in Wels hat bei Eltern und der Schule für Protest gesorgt. Eine Handhabe gebe es aber für die Schulbehörde nicht, so Bildungsdirektor Alfred Klampfer.

Klampfer betonte, dass ein Maturaball keine Schulveranstaltung, sondern eine private Feier sei - zumal er auch gar nicht auf dem Schulgelände stattfand. Eine Handhabe gebe es für die Schulbehörde dabei nicht - reden will er mit den Verantwortlichen trotzdem, so Klampfer.

„Keine Genehmigungspflicht für Maturabälle“

Klampfer sagte am Freitag gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Es ist natürlich unangenehm, aber grundsätzlich besteht für Maturabälle keine Genehmigungspflicht und es ist auch keine schulbezogene Veranstaltung. Da gibt es ein Komitee, das dafür verantwortlich ist, das heißt wir werden in diesen Prozess nicht eingebunden. Das heißt aber nicht, dass wir jetzt darüber hinwegsehen, wir werden einfach mit den Leuten reden und schauen, welche Konsequenzen man in Beziehung auf Information von Schulen ziehen kann.“

„Keine rechtliche Handhabe“

Es gebe keine rechtliche Handhabe für die Schulbehörde, da dies eine Privatveranstaltung sei, so Klampfer. Nicht dienlich sei der Vorfall für das Frauenbild an HTLs. Er würde sich wünschen, dass Direktoren vielleicht in Zukunft etwas genauer auf derartige Sachen schauen, was gemacht werde, so Klampfer. Alles werde man aber nicht in der Hand haben können, da solche Veranstaltungen privater Natur seien.

Auftritt in der Messehalle

Der entblätterte Auftritt der Deutschen Micaela Schäfer war nicht in der Halle des HTL-Maturaballes passiert, sondern nach der Mitternachtseinlage in der benachbarten Messehalle. Dort habe sich die 34-Jährige den Jugendlichen gezeigt, wie Gott und ein paar Chirurgen sie geschaffen hätten, berichten die „Oberösterreichischen Nachrichten“. Nur die Scham sei von einem kleinen Dreieck bedeckt gewesen. Wie viele Jugendliche dabei zuschauten, sei unklar.

„Frauenbild nicht auf Sexualität reduzieren“

Doch insgesamt hätten 5.000 Schüler und Eltern den größten Maturaball Österreichs besucht. Organisiert worden sei die Nacht von einem Ballkomitee unter der Leitung zweier HTL-Schüler. Der Direktor der Welser HTL, Bertram Geigl, ist über den Nacktauftritt des Erotikmodels alles andere als amüsiert. Er werde dem Ballkomitee mitteilen, dass so etwas nicht mehr vorkommen dürfe. Man wolle als höhere technische Lehranstalt das Frauenbild nicht auf Sexualität reduzieren: Frauen seien die zukünftigen Techniker. Geigl will zudem den Landesschulrat informieren.