Herkunft von Honig oft unklar

Der Hunger nach Honig kann allein mit österreichischen Produkten nicht gesättigt werden. Doch Konsumentenschützer drängen zu einer verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft von Honigmischungen. Die sei meistens unbekannt.

Die gute Nachricht des Honig-Tests: Die Konsumentenschützer fanden keinen gepanschten. Alle getesteten Honigmischungen waren frei von Farbstoffen oder Zuckerzusätzen. Nur in einer Probe konnte das umstrittene Pestizid Glyphosat nachgewiesen werden, wenngleich der erlaubte Grenzwert nicht erreicht wurde.

Nur Mindestanforderung erfüllt

Die schlechte Nachricht: Woher der Honig kommt, ist meist unklar. Ein einziger Hersteller gab auf seinem Produkt an, dass die Honige seiner Mischung aus den Ländern Chile, El Salvador, Moldawien, Rumänien, Thailand und Ungarn bezogen werden. Alle anderen beschränkten sich auf die Mindestanforderung der EU-Honigverordnung: Aus EU- und Nicht-EU-Landwirtschaft.

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ORF

Kein gepanschter Honig konnte gefunden werden

Woher der Honig tatsächlich stammt beziehungsweise wie viel Prozent davon aus europäischer oder etwa chinesischer Landwirtschaft kommen, ist für die Konsumenten völlig unklar. Der AK-Konsumentenschutz fordert eine rasche Nachbesserung der EU-Honigverordnung und unterstützt damit das Europäische Parlament, das bereits im März diesen Jahres in Form einer Resolution ähnliche Maßnahmen von der Europäischen Kommission verlangte.

Sorge vor Zuckersirup

Die Österreicher liegen mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 1,2 Kilogramm Honig pro Jahr an der europäischen Spitze. 52 Prozent des Bedarfes werden im Inland produziert, der Rest wird importiert. Dabei wächst die Sorge, dass mit Zuckersirup gestreckter Honig aus China seinen Weg auch in die heimischen Regale findet. Deshalb kauften die Konsumentenschützer insgesamt 13 Honigmischungen - zehn konventionelle und drei biologische - in Supermärkten. Die Preise bewegten sich zwischen 57 Cent und 1,48 Euro pro 100 Gramm.