Menschenhandel auch in Österreich

Der 18. Oktober ist der Tag gegen den Menschenhandel. Die Ausbeutung von Menschen gibt es aber nicht nur in anderen Ländern, sondern auch in Österreich. Methoden gegen den Menschenhandel werden am Donnerstag auch in Linz diskutiert.

Dreiviertel aller ausgebeuteten Menschen sind Frauen, so Maria Schlackl von den Salvatorianerinnen, die sich gegen den Menschenhandel engagiert. Außerdem seien immer mehr Kinder betroffen: „Auch in der sexuellen Ausbeutung werden Kinder und Schwangere bevorzugt. Das erleben wir selbst bei unserer Arbeit mit diesen Frauen. Eine Frau wollte mal aussteigen, weil sie schon hochschwanger war. Dafür wurde sie von ihrem Mann ziemlich schlimm zugerichtet. Es passieren auch bei uns ganz schlimme Sachen.“ Allein in Linz seien in den vergangenen fünf Jahren rund 100 illegale Bordelle geschlossen worden.

„300 Chinesinnen auf Bundesländer verteilt“

Die Frauen und Kinder kommen unter anderem aus Osteuropa, also Moldawien, Ungarn, der Slowakei, aber auch Deutschland, Nigeria sowie China. Die Hintermänner sind meist schwer zu fassen, so Schlackl: „Es sind erst vor einigen Monaten Chinesinnen gekommen, 300 sind in Wien gelandet und dann auf die Bundesländer verteilt worden. Wo sind die, wer findet sie, und wer identifiziert sie? Das gehört zum Schwierigsten, die Opfer und Täter zu identifizieren.“

„Auch die Politik ist gefordert“

Sie setzt vor allem auf Prävention, will die Würde von Frauen und Kindern in der Gesellschaft stärker verankern. Doch auch die Politik sei gefordert: „Zum Beispiel in der sexuellen Ausbeutung, dass das Alter von 18 zumindest auf 21 Jahre angehoben wird. Oder, dass es verboten wird, Schwangere und Frauen im Wochenbett zu benützen. Und die Kriminalpolizei, die Interpol, muss schauen, dass sie die Menschenhändler erwischen", so Schlackl.

Die Veranstaltung unter dem Titel „Recht auf Würde?“ findet am Donnerstag um 19.00 Uhr im Redoutensaal des Landes OÖ in Linz statt.