Integrationsarbeit besser als erwartet

Besser als erwartet lief die erste Halbzeit der Legislaturperiode für den grünen Integrationslandesrat Rudi Anschober unter Schwarz-Blau in OÖ: „Kein einziges der Großprojekte im Bereich Integration sei nicht beschlossen worden“.

Nach einem anfänglichen „Puh“ aus einer Minderheitenposition heraus das Integrationsressort in einer Proporzregierung mit einem ÖVP-FPÖ-Arbeitsübereinkommen zu übernehmen, sei „richtige Freude“ geworden, bilanzierte Anschober am Freitag in einer Pressekonferenz in Linz. Er habe die ersten drei Jahre eine Allianz in der Bevölkerung schmieden können. So engagieren sich derzeit 10.000 Menschen, organisiert in 140 Vereinen, für Flüchtlinge. Die Arbeit der Zivilbevölkerung unterstützt Anschobers Ressort mit der Organisation „ZusammenHelfen in OÖ“ durch Beratungen aber auch Weiterbildungen.

„Ordentliche Integration überzeugte“

Dieser breite gesellschaftliche Konsens, die schon in Oberösterreich lebenden Flüchtlinge ordentlich zu integrieren, habe offenbar entsprechende Überzeugungskraft in der Landespolitik. Denn obwohl die türkis-blaue Bundesregierung die Finanzierung der Deutschkurse eingestellt hat, ist in Oberösterreich eine „Deutschkursoffensive rein auf Landeskosten“ für Asylwerber in Grundversorgung angelaufen.

850.000 Euro im Landesbudget

Bis Jahresende rechne er mit rund 200 Kursen und 2.100 Teilnehmern. 850.000 Euro sind im Landesbudget dafür vorgesehen, so Anschober. Für die zweite Hälfte der Legislaturperiode will er spezielle Integrationsmaßnahmen für Tschetschenen und Afghanen setzen.

Einen Wermutstropfen sieht er aber dennoch: Die Entscheidung der Bundesregierung, den Zugang von Asylwerbern zur Lehre zu beenden. Er werde weiter gegen diese Maßnahme mobilisieren. Die von ihm ins Leben gerufene Kampagne „Ausbildung statt Abschiebung“ wurde inzwischen von 900 Unternehmern unterzeichnet.