Brand in Klettersteig unter Kontrolle

Der seit Dienstag lodernde Waldbrand an der Echernwand in Hallstatt hat nach 24 Stunden unter Kontrolle gebracht werden können. Entwarnung gebe es aber noch lange nicht, so die Feuerwehr.

Entscheidend für die weiteren Löscharbeiten sei der Wind. Auch am Donnerstag werden die Einsatzkräfte den Brand bekämpfen. Am Donnerstagnachmittag könnte es ja im Salzkammergut Gewitter geben. Regenschauer wären hilfreich, heißt es. Über die Brandursache ist noch nichts bekannt.

Gefahr für die Einsatzkräfte

Das Feuer dürfte vom trockenen Gras entlang des viel frequentierten Klettersteigs über dem Ort Hallstatt ausgegangen sein. Bald entstand unter der Oberfläche ein Glimmbrand mit starker Rauchentwicklung, und das Feuer breitete sich rasch aus. Die Standseilbahn auf den Salzberg und das Schaubergwerk wurden vorsichtshalber geschlossen. Der Einstieg in den Klettersteig wurde verboten.

Erste Löschversuche auch mit Unterstützung der Bergrettung mussten abgebrochen werden. Es lösten sich mehrere Steine, Wurzelstöcke und brennende Baustämme stürzten in die Tiefe. Weil das Verletzungsrisiko zu groß wurde, mussten sich die Bergretter aus der Wand zurückziehen.

Hubschrauber holt Löschwasser aus dem Hallstättersee

Anna Philipp

Mit Hubschraubern wurde Löschwasser aus dem See in die Wand geflogen

Hubschrauber des Innenministeriums, des Bundesheeres und einer privaten Firma wurden angefordert. Die Besatzungen schöpften Wasser aus dem Hallstätter See und warfen es über dem Brandherd ab. Außerdem wurde am Salzberg eine mehrere hundert Meter lange Löschwasserleitung zum Ausstieg des Klettersteiges verlegt und ein Wasser- und Materialdepot angelegt. Dienstagabend war die Feuerwehr noch optimistisch, den Brand unter Kontrolle zu bekommen.

Löscharbeiten mit Hubschrauber

Bergrettung Obertraun/Benjamin Höll

Die ganze Nacht durchgebrannt

In der Nacht stürzten immer wieder Felsbrocken aus dem Feuer, wie auf Aufnahmen von ORF OÖ Videoreporterin Anna Philipp zu sehen ist.

Riesiger Felsbrocken in Garten gestürzt

Über Nacht wurden die Flüge eingestellt. Außerdem wurde ein Haus am Fuße der Wand evakuiert. Wie richtig diese Maßnahme war, zeigte sich in der Früh: Ein Felsbrocken in der Größe eines Tisches war in dessen Garten gefallen und bis zum Gebäude gerollt. Bei Tageslicht wurde die Lage neu erkundet. Dabei zeigte sich, dass sich der Brand ausgebreitet hatte und durch die mit der aufgehenden Sonne entstehende Thermik weiter angefacht wurde. In Absprache mit dem Landesgeologen und der Wildbach- und Lawinenverbauung wurde die Evakuierung weiterer Häuser angeordnet.

Klettersteig Brand

fotokerschi.at

Insgesamt neun Feuerwehren rückten mit über 70 Helfern aus, dazu 20 Bergretter und Beamte der Polizei. Vom Bergkamm herab wurde mit acht Strahlrohren versucht, eine Ausbreitung des Brandes von unterhalb nach oben in den Hochwald zu verhindern. Vier Hubschrauber des Bundesheeres und des Innenministeriums flogen wieder Löscheinsätze. Die Mitarbeiter der Saline Austria spritzten Wasser entlang der Standseilbahn, um diese und den darunterliegenden Ort zu schützen.

Klettersteig Brand

ORF

Der Brand in der Echernwand am Dienstagnachmittag

Der Einsatz ist wegen des betroffenen steilen Geländes für alle Kräfte sehr fordernd. „Handarbeit ist nicht möglich“, gab der Bezirksfeuerwehrkommandant von Gmunden, Stefan Schiendorfer, zu bedenken.

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