Nach Ehestreit: Acht Monate für Mutter

Im Prozess gegen eine im Bezirk Grieskirchen lebende Familie hat die Mutter acht Monate Haft, zwei davon unbedingt, ausgefasst. Sie soll ihre Schwiegertochter eingesperrt haben, während ihr Liebhaber verprügelt wurde.

Der Mann und die beiden Söhne der Angeklagten sollen – während ihre Schwiegertochter eingesperrt war – deren Liebhaber verprügelt habe. Der Prozess gegen die Männer wurde vertagt. Die Familie hat türkische Wurzeln.

Der Staatsanwalt hatte in seinem Schlussplädoyer von der „türkischen Tradition der Blutrache“ gesprochen und einen Schuldspruch gefordert. Der Verteidiger hatte um ein mildes Urteil gebeten und argumentiert, die Frau sei „das kleinste Rädchen“ gewesen. Das Urteil des Schöffengerichts ist nicht rechtskräftig. Die Frau hat es angenommen, der Staatsanwalt gab aber keine Erklärung ab.

Im Fall der beiden mitangeklagten Männer - Vater und Sohn - will das Gericht noch ein Gutachten in Auftrag geben. Es geht um die DNA-Spuren auf der bei der Tat offenbar verwendeten Stahlrute. Zudem soll ein Zeuge ausfindig gemacht werden, der die Tat beobachtet haben soll. Der gehörnte Ehemann saß - zumindest vorerst - nicht auf der Anklagebank. Er ist flüchtig.

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Prozess nach brutalem Ehestreit (ooe.ORF.at)