Wolfsangriff durch DNA bestätigt

In Oberösterreich ist ein weiterer Wolfsangriff auf Schafe durch eine DNA-Analyse bestätigt worden. Es handelt sich dabei um die Attacke Ende Juni auf mehrere weidende Schafe in Weitersfelden im Mühlviertel.

Es ist damit der zweite bestätigte Wolfsangriff auf Schafe in Oberösterreich innerhalb der vergangenen Wochen. Bei zwei weiteren Fällen stehen die Ergebnisse noch aus.

Muttertier tot aufgefunden

Der Wolf hatte die Tiere Ende Juni in Weitersfelden (Bezirk Freistadt) auf einer drei Hektar großen Weide nahe des Hofes gerissen. Ein Muttertier wurde tot aufgefunden, zwei weitere Schafe mussten notgeschlachtet werden, zwei Lämmer waren verschwunden. Die verendeten Tiere wurden an der Veterinärmedizinischen Universität Wien hin auf die DNA eines Wolfes untersucht, die nun die Bestätigung für den Wolfsangriff brachte, so der Wolfsbeauftragte und Wildbiologe Georg Rauer.

Spur eines Wolfes

Landwirtschaftskammer Oberösterreich

Pfotenabdruck, der auch zur Verifizierung herangezogen wurde

Wölfe wandern zehn Kilometer pro Tag

Ob es sich um denselben Wolf handelt, der Ende Mai in Weyer (Bezirk Steyr-Land) zwei Schafe gerissen hatte, ist derzeit nicht klar. Dazu brauche es eine weitere DNA-Analyse. Die dazu nötige Finanzierung werde nun abgeklärt, so Rauer gegenüber dem ORF Oberösterreich. Die rund 100 Kilometer Distanz zwischen Weyer und Weitersfelden sei für einen Wolf jedenfalls leicht bewältigbar. Wölfe leben auf großen Flächen und wandern an die zehn Kilometer pro Tag.

Weitere Vorfälle in Liebenau und Unterweißenbach

Der Wolf oder die Wölfe stehen in Oberösterreich noch für zwei weitere Angriffe in Verdacht. In Liebenau wurde am 8. Juni ein Kalb getötet, in Unterweißenbach in der Vorwoche ein trächtiges Schaf so schwer verletzt, dass es notgeschlachtet werden musste. Laut Landwirtschaftskammer sind Bauern, die ihre Tiere auf der Weide halten, verunsichert. Eine Einzäunung bringe nicht immer den ausreichenden Schutz.

Änderung der EU-Rechtsnormen gefordert

Landwirtschaftskammerpräsident Franz Reisecker fordert nach dieser Häufung eine umgehende Änderung der EU-Rechtsnormen, um eine praxistaugliche Co-Existenz von Wolf und Nutztier zu ermöglichen. Laut dem Wolfbeauftragten Rauer liegt der tägliche Futterbedarf eines Wolfes bei drei bis vier Kilo, der durch Fleisch, Haut und Knochen abgedeckt werde.

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