Toter Bergsteiger am Dachstein gefunden

Der tschechische Bergsteiger, der seit Samstag im Dachsteingebirge vermisst wird, ist Montagvormittag gefunden worden. Wie der 62-Jährige ums Leben kam, ist noch nicht klar. Der Mann galt als erfahrener Bergsteiger.

Regen, Graupel und viel Wind erschwerten am Wochenende die Suche auf über 2.200 Meter Seehöhe. Der Tscheche wurde im Bereich der Adamekhütte auf dem Gosaugletscher im Dachsteingebiet vermutet. Dort trennte er sich am Samstag von seiner Gruppe und wollte alleine weiterziehen.

Am Samstag nicht zur Hütte gekommen

Der Mann war am Samstag zusammen mit neun anderen von der Adamek-Hütte zum Dachstein-Gipfel aufgebrochen. Am Beginn der Gletscherzone trennte sich der 62-Jährige von seinen Bergkameraden und schloss sich einer unbekannten vierköpfigen schnelleren Gruppe als Anführer an. Die Sicht betrug zu diesem Zeitpunkt nur 50 Meter so dass er den Weg suchen musste. Dabei dürfte er nach rechts abgebogen und so den falschen gegangen sein. Die ihm folgende Gruppe bemerkte, dass die Richtung nicht stimmen konnte und wandte sich nach links. Der 62-jährige ging allein weiter.

Video: Michael Gruber, Alpinpolizei OÖ

Am Gipfel trafen sich beide Gruppen wieder, der 62-Jährige war nicht dabei. Das war für seine ursprünglichen Begleiter nicht ungewöhnlich. Denn er gilt als „alpiner Freigeist“, der schon öfter Alleingänge unternommen hatte, aber am Abend immer wieder zum vereinbarten Treffpunkt zurückkehrte. Doch als er um 22.00 Uhr noch immer nicht in der Adamek-Hütte eingetroffen war, informierte seine Gruppe den Hüttenwirt. Für eine sofortige Suche war es jedoch schon zu dunkel, außerdem war das Wetter miserabel.

Video: Michael Gruber, Alpinpolizei OÖ

Suchaktion am Sonntag

Sonntagfrüh begann der Einsatz. Ein Polizeihubschrauber flog die Helfer zur Hütte. Dort mussten sie zu Fuß weiter. Der Hubschrauber konnte sie wegen des schlechten Wetters - dichter Nebel, starker Wind und Niederschlag, sogar Graupelschauer - nicht unterstützen. Sie suchten alle neuralgischen Punkte ab, fanden den Vermissten aber nicht. Ab dem Aufklaren in der Nacht sollte der Polizeihubschrauber mit einer Infrarot-Ausrüstung einen Suchflug unternehmen - ohne Erfolg.

Am Montag brachen um 07.30 Uhr erneut 20 Helfer von Polizei, Bergrettung auch mit zwei Suchhunden auf.