Großdemonstration der Gewerkschaft in Linz

Die Gewerkschaft hat am Dienstag zum Widerstand gegen die Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger aufgerufen. Ab 13.30 Uhr marschierten laut Polizei 4.000 Demonstranten bei dem „Sternmarsch für ein soziales Österreich“ durch Linz.

Die Veranstalter sprechen hingegen von 6.000 Teilnehmern. Auf die Straßen gingen vor allem Beschäftige der Sozialversicherungsträger und Betriebsräte, heißt es von Seiten der Gewerkschaft. Das bewährte Sozialsystem sei in Gefahr.

Die Gewerkschaften warnen vor „amerikanischen Verhältnissen“ im Gesundheitssystem und kündigen an, den Druck auf die Regierung noch zu erhöhen. „Wenn das so weiter geht, ist das erst der Beginn einer Protestwelle, die Österreich noch nicht gesehen hat“, drohte Arbeiterkammer-Präsident Johann Kalliauer in seiner Kundgebung.

Kundgebungen vor Landhaus und WKO

Von ihren Dienststellen marschierten die Demonstranten über den Hauptbahnhof bis zur Wirtschaftskammer. Dort begann um 13.30 Uhr am Hessenplatz der Sternmarsch und führte weiter zur Schlusskundgebung vor dem Landhaus. Zudem startete die Gewerkschaft eine Informationskampagne, und es seien bereits mehr als 100 Betriebsversammlungen vereinbart, so Kalliauer.

Sternmarsch Linz

APA/fotokerschi.at

Die Demo richtet sich gegen die Pläne der Bundesregierung, die Sozialversicherungen zusammenzulegen

Der Betriebsratsvorsitzende der OÖGKK Werner Steininger stellte in einer Rede fest: „Das ist keine Demonstration, sondern eine Informationsveranstaltung für den Bundeskanzler und den Vizekanzler. Das sind die zwei, die sich offenbar am wenigsten in der Sozialversicherung auskennen“. Er erhob den Vorwurf: „Dieser Regierung ist es völlig egal, wie hoch die Verwaltungskosten sind. Es geht ausschließlich um Zerschlagung der Selbstverwaltung und Umfärbung“.

Sternmarsch

AK Oberösterreich

Laut Polizei gingen 4.000 Demonstranten auf die Straße

Kritik der Wirtschaftskammer

Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer hatte für den Sternmarsch im Vorfeld kein Verständnis. Das Land brauche konstruktive Gespräche und keinen Straßenprotest. Die Reformen im Sozialsystem seien notwendig, die Wirtschaftskammer bekenne sich dazu, über die Maßnahmen könne man zwar sehr wohl diskutieren, die Ziele stehen aber außer Streit, sagt Hummer.

Ein Sternmarsch bezeichnet eine bestimmte Form einer Demonstration: Dabei strömen die Teilnehmer von verschiedenen Ausgangspunkten auf ein gemeinsames Ziel zu.

Weitere Demonstration am Freitag

Die Gewerkschaft zeigt sich kämpferisch: Am Freitag, 29. Juni, soll eine weitere Demonstration gegen die geplante Arbeitszeitflexibiliserung folgen. Kalliauer rechnet damit, dass den Beschäftigten durch den Zwölf-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche bis zu zwei Milliarden Euro aus bezahlten Überstunden entgehen würden.

Verkehrsbehinderungen:

  • Bei der LINZ AG kann es von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr zu Verkehrsunterbrechungen bei Straßenbahn und Bus kommen:
  • Auf den Straßenbahnlinien 1 und 2 ist im Bereich Goethestraße und Taubenmarkt mit Anhaltungen zu rechnen. Die Linien 3 und 4 in Richtung Landgutstraße wenden am Hauptbahnhof.
  • Bei den Buslinien 12, 17, 19 und 25 kann es ebenfalls zu Anhaltungen kommen. Auf den Buslinien 41, 43, 45 und 46 wird der Verkehr abschnittsweise eingestellt.
  • Die Buslinien 26, 27 und 192 müssen im Bereich Promenade umgeleitet werden. Auf der Linie 26 pendeln die Busse zwischen Stadion und Theater.

Die Pöstlingbergbahn (Linie 50) ist davon nicht betroffen.

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