Neues Netzwerk für Primärversorgung

Oberösterreich bleibt Vorreiter in Sachen Primärversorgung: Zum ersten Mal in Österreich schließen sich im Bezirk Steyr-Land Ärzte und Therapeuten zusammen. Gearbeitet wird aber nicht unter einem Dach, sondern vernetzt.

Es ist für die Gebietskrankenkasse das Projekt der Zukunft: Die Ärzte und Therapeuten sind zwar nicht in einem Haus, aber über drei verschiedene Ordinationen eng miteinander vernetzt. Ab Juli werden die Patienten aus Sierning, Neuzeug und Waldneukirchen gemeinsam betreut. Im Team sind neben vier Hausärzten auch Logopäden, Psycho- und Physiotherapeuten und ein Diätologe.

Schneller als neu bauen

Dieses Netzwerk wäre leichter und rascher zu organisieren als ein völlig neues Zentrum zu bauen, sagte Gebietskrankenkasse Direktorin Andrea Wesenauer bei der Präsentation am Freitag in Linz. Der Grundgedanke der Primärversorgung ist aber gleich: Die Behandlung sei aus „einem Guss“. „Die Behandler besprechen den Fall gemeinsam“ – und alles ohne die bisher üblichen Überweisungsformalitäten.

Davon würden auch die Ärzte profitieren, denn wenn gewünscht, sei in so einem Netzwerk auch Teilzeit-Mitarbeit möglich. Und „man kann sich vertreten lassen“, so Wesenauer. Die laufenden Kosten teilen sich das Land Oberösterreich und die Sozialversicherungsträger.

In anderen Bezirken bereits etabliert

In Enns (Bezirk Linz-Land), Marchtrenk (Bezirk Wels-Land)und Haslach (Bezirk Rohrbach) habe sich die Gesundheitsversorgung aus einer Hand schon etabliert. Wesenauer betonte erneut, dass der Hausarzt dadurch nicht ersetzt, sondern nur ergänzt werden soll. In den nächsten zwei Jahren sollen neun weitere Gesundheitseinheiten in Oberösterreich entstehen.