Ein Provider für KUK und gespag

Das Linzer Kepler Uni-Klinikum (KUK) und die gespag starten ihr Synergieprojekt in der Informations- und Kommunikationstechnik. Bis Sommer soll eine Machbarkeitsstudie für einen gemeinsamen Provider vorliegen.

Bis Ende 2018 gelte es, weitere Synergien zu konzeptionieren. Wie viel dabei eingespart werden soll und kann, ist noch unklar.

„Von übergeordneter Bedeutung“

Das Projekt sei für Land wie Stadt von übergeordneter Bedeutung. Man gehe ohne konkrete Sparvorgaben in das Projekt, das KUK, gespag und deren Beteiligungen wie die FH Gesundheitsberufe, betrifft. Ein wesentlicher Effekt sei, „auch auf Kostenseite effizienter zu sein“. Klar sei jedenfalls, dass die medizinische Versorgung in Zukunft mehr Geld kosten werde, bekannte LH-Stv. Michael Strugl (ÖVP).

„Alle Stakeholder eingebunden“

2019 wolle man die gesellschaftsrechtlichen Strukturen auf den Weg bringen, entwarfen Strugl, Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) und Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) den Fahrplan in einer Pressekonferenz am Mittwoch in Linz. Dafür bedarf es einiger politischer Beschlüsse, Ende 2018 soll die Landesregierung etwa die Umsetzung beschließen. Alle Stakeholder sollen eingebunden werden. Welche rechtliche Struktur gewählt wird, werde das Projekt bringen, sagte Strugl. Die KUK GmbH bleibe als eigenständige Gesellschaft erhalten.

„Synergien sollen gehoben werden“

In dem Projekt sollen „sowohl im medizinischen als auch im nicht-medizinischen Bereich Synergien gehoben werden, um die Qualität der Versorgung abzusichern und zu gewährleisten“, betonte Strugl. Dabei nannte er Technik, Beschaffung, Qualitätsmanagement, Personal und Ausbildung als Beispiele für den nicht-medizinischen Sektor. Die Umsetzung im medizinischen Bereich werde über mehrere Jahre gehen.

48,2 Prozent aller stationär versorgten oberösterreichischen Patienten, das entspreche 263.000 Menschen, und 50,8 Prozent der ambulant versorgten - 1,4 Millionen jährlich - würden in den Spitälern der beiden Träger behandelt. gespag und KUK seien mit über 50 Kooperationsvereinbarungen bereits wesentliche Partner, sagte Haberlander. Das gelte es zu intensivieren. Vonseiten der Mitarbeiter bestehe eine hohe Erwartungshaltung.

Es gehe nicht um eine Zentralisierung, sondern die Landesrätin sah für die regionalen Häuser der gespag „Vorteile und Chancen“. Es gebe bereits Vereinbarungen etwa zwischen Bad Ischl sowie Rohrbach und dem KUK. Die Konsiliarversorgung für Steyr und das Salzkammergut erfolge bereits durch das KUK, man müsse die Abstimmung bei Diagnosen und die Vernetzung zwischen den Ärzten forcieren.

„Vorurteilsfreie Herangehensweise“

Luger ortete als Vertreter der Stadt Linz, die Minderheitseigentümerin des KUK ist, die Aufgabe, mit dem Steuergeld sparsam und effizient umzugehen, sämtliche Potenziale für Einsparungen und Synergien zu heben. Man werde „vorurteilsfrei von beiden Seiten an das Projekt herantreten“, stellte Luger in Aussicht, dass es nicht um ein Beharren auf Posten und Zuständigkeiten zwischen Land und Stadt gehen werde. Auch die Rahmenbedingungen seien kollegial vereinbart worden. Inhaltlich werde der IT-Migrationsprozess der ehemaligen Häuser der Stadt wie Landes-Frauen- und Kinderklinik, AKH in das KUK im November 2019 abgeschlossen. Die IKT-Planung im neuen Projekt sei davon unberührt.