Linzer Hafen steigerte Umsatz

Der Linzer Hafen des städtischen Versorgers Linz AG hat im vergangenen Geschäftsjahr 2016/2017 (per Ende September) seinen Umsatz um 5,4 Prozent auf 44,7 Mio. Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) konnte dabei nicht mithalten.

Es ging um 18,8 Prozent auf 3,68 Mio. Euro zurück. Linz AG-Generaldirektor Erich Haider begründete dies im Wesentlichen mit hohen Investitionen zur Umsetzung von „Projekt Neuland“. Das Vorhaben soll das Linzer Hafenviertel in den kommenden Jahren zu einem urbanen Treffpunkt von Öffentlichkeit und Freizeit mit Gewerbe und Industrie entwickeln. Ein „Hafenportal“ sowie ein „Hafenturm“ sollen gebaut werden.

Hafenviertel soll urbaner Treffpunkt werden

Eine Freizeit- und Erlebniszone, die mit einer Fläche von 10.000 Quadratmetern nur um 3.000 Quadratmeter kleiner sein wird als der Hauptplatz, eine Aussichtsplattform, Büros, Gastronomie, Handelsbetriebe, ein Hotel, Tiefgaragen sowie ein Parkhaus sollen auch unter Mitwirkung von privaten Investoren entstehen.

Im vergangenen Jahr wurde mit dem Umbau einer ehemaligen Obst-und Gemüsehalle begonnen, der heuer im Sommer abgeschlossen werden soll. Dann stehen dort 7.000 Quadratmeter Büroflächen für den Eigenbedarf des Linzer Hafens aber auch zur Vermietung zur Verfügung. Das Interesse sei groß. In die Bauten und die Planung der Vorhaben floss der Großteil der sieben Mio. Euro Investitionen im vergangenen Geschäftsjahr. Davor waren es 2,2 Mio. Euro gewesen. Für heuer sind rund 22 Mio. Euro geplant. Bald soll eine neue Speziallagerhalle auf einer Fläche von mehr als 10.000 Quadratmetern errichtet werden. Ein Teil davon soll als vollautomatisches „Tiefkühl-Hochregallager“ genützt werden.

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Hafen hat sechs Geschäftsfelder

Der Linzer Hafen - nach eigenen Angaben der größte Binnenhafen an der oberen Donau - ist in sechs Geschäftsfeldern tätig: Containerterminal, Handels- und Tankhafen, Lagerlogistik, Transportlogistik, Vermietungen und die Hafenbahn. Der Mix erleichtert das Abfedern wirtschaftlicher Schwankungen. 2016/2017 ist der Gesamtwasserumschlag mit fast 718.000 Tonnen um 2,4 Prozent trotz Behinderungen durch Eissperren höher ausgefallen als im Jahr davor. Im Handelshafen blieb der Umschlag mit über 450.000 Tonnen fast gleich, im Tankhafen stieg er um sieben Prozent auf über 266.000 Tonnen. Der Containerumschlag ging um 6,7 Prozent auf fast 210.000 TEU (Twenty-foot Equvalent Unit) zurück. Auch die Hafenbahn verzeichnete mit über 114.000 Wagenbewegungen einen leichten Zuwachs um 0,9 Prozent.

Im Bereich Vermietung volle Auslastung

Das Geschäftsfeld Vermietung meldet eine Auslastung von 100 Prozent der zur Verfügung stehenden Grundstücke, auch die Büroflächen seien gut ausgelastet. Linz bezeichnet sich selbst als Österreichs größter Lager-Anbieter im Tiefkühl- und Gefahrengut-Sektor. Die Kapazitäten sind nahezu voll ausgeschöpft. 2017 wurde dort Österreichs erstes behördlich genehmigtes Gefahrgutlager für Lithium-Batterien in Betrieb genommen. Auch die Transportlogistik - Lieferung von Produkten - auch temperaturgeführten - in die Lager im Linzer Hafen, Umkommissionierung und Auslieferung an Endkunden erfreut sich steigender Nachfrage. Gut angelaufen ist beispielsweise das Geschäft der Lebensmittel-Belieferung von Kreuzfahrtschiffen in fünf Destinationen - Piräus, Catania, Genua, Venedig und Triest.

Für das laufende Rechnungsjahr geht der Linzer Hafen mit einem „zufriedenstellenden Geschäftsergebnis“ aus. Der Optimismus wird mit dem Gewinn von neuen Kunden, steigendem Umschlag und einem erhöhten Auslastungsniveau im ersten Halbjahr begründet.