Aufregung um Sparpläne für ÖBB

Die geplanten Einsparungen der Bundesregierung bei der Bahn rufen jetzt die Gewerkschafter auf den Plan. In allen Bundesländern haben sich die Gewerkschaftsvertreter in einem offenen Brief an die Landeshauptleute gewandt.

Darin machen sie aufmerksam, welche Folgen die Einsparungen haben können. Allein in Oberösterreich sollen laut dem vida-Landesvorsitzenden Helmut Woisetschläger 158 Millionen eingespart werden - die Gewerkschaft sieht 2.300 Arbeitsplätze in Gefahr.

Die ÖBB Gewerkschafter sind alarmiert: Erst vor drei Wochen, Anfang März, habe Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) erklärt, bei der Bahn 200 Millionen Euro im Jahr einsparen zu wollen. Doch jüngste Zahlen würden zeigen, dass 400 Millionen Euro im Jahr, also doppelt so viel gespart werden müsse. Für die ÖBB in Oberösterreich würde das bedeuten, dass mindestens 2.300 Arbeitsplätze in Gefahr seien, und zwar fast ausschließlich im Baugewerbe. Betroffen davon wären vor allem lokale Firmen, sagt Bahn-Gewerkschafter und Landesvorsitzender der Verkehr- und Dienstleistungsgewerkschaft vida, Helmut Woisetschläger.

Projekte könnten kleiner werden

Außerdem könnten einige Projekte dann entweder gar nicht, oder später und in kleinerer Variante realisiert werden. Woisetschläger nennt als Beispiele die Bahnstrecken Linz-Wels und Wels-Passau, Linz-Selzthal, wo bei Ausbau und Umbauten gespart werden müsste, sowie die Strecke Steindorf-Straßwalchen - also die Verbindung von Braunau nach Salzburg, die eine wichtige Pendlerstrecke ist. Dieses Projekt könnte dann nicht mehr realisiert werden.

Offener Brief an LH Stelzer

In Oberösterreich hat sich die Gewerkschaft jetzt in einem offenen Brief an Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) gewandt, und um Unterstützung gegen die geplanten Einsparungen ersucht. Insbesondere Sparen bei öffentlichen Verkehrsmitteln in den stark wachsenden Ballungsräumen sei verantwortungslos, heißt es in dem offenen Brief.