Schriftsteller Walter Pilar verstorben
Der 1948 in Ebensee geborene Walter Pilar war einer der außergewöhnlichsten Künstler Oberösterreichs. Zwischen den Disziplinen zu Hause hat er sich selbst als „Gesamtkunstwerker“ bezeichnet. Martin Sturm vom OÖ Kulturquartier sagte am Dienstag über Pilar: „Er hat sich selber als sehr experimentierfreudiger Regionalautor im besten Sinn des Wortes verstanden. Also jemand, der über seine Heimat schreibt, aber es sich ganz schwer macht, die Heimat zu finden. Er hat die Welt aus vielen Perspektiven gesehen, wie ein Kaleidoskop. Er war mit allen Disziplinen der Kunst vertraut - und er ist sehr unterschätzt.“

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Opus magnum „Lebenssee“
50 Jahre lang hat Pilar konsequent experimentell gearbeitet. Sein opus magnum „Lebenssee“ konnte der mehrfach ausgezeichnete Künstler nicht mehr vollenden. Mehr als 30 Jahre und buchstäblich bis zur letzten Minute schrieb Pilar an nichts geringerem als an einer Weltgeschichte des Salzkammerguts. Darin verdichtet der Ich-Erzähler Pilar Jugenderinnerungen und Lebenssituationen, die regionalen Zustände im Salzkammergut und literarische Welteinflüsse zu einem vielschichtigen sprachlichen Gewebe.
Vierter Band erscheint posthum
Der vierte und letzte Band der Weltgeschichte des Salzkammergutes wird im Februar posthum erscheinen. Pilar hinterlässt eine Frau und zwei erwachsene Kinder.