Zu wenig Bewusstsein für „Blackouts“

Die Wahrscheinlichkeit eines länger anhaltenden, großflächigen Stromausfalls steigt. Ein „Blackout“ würde das öffentliche Leben massiv verändern, aber noch gebe es wenig Bewusstsein über mögliche Folgen, so der OÖ. Zivilschutzverband.

Dass Wasser aus der Leitung, Treibstoff aus der Zapfsäule und Geld aus dem Bankomat kommt, ist selbstverständlich. Ohne Strom funktioniert das alles - und noch mehr - aber nicht. Es gebe zu wenig Bewusstsein für die möglichen Folgen eines Blackouts, so Josef Lindner vom Zivilschutzverband: "Bei einem Stromausfall sind nur gewisse Regionen betroffen. Der Unterschied zum Blackout ist, dass beim Stromausfall noch Hilfe, von zum Beispiel anderen Bundesländern, möglich ist. Bei einem Blackout ist das nicht mehr möglich, weil alle davon betroffen sind.“

„Wahrscheinlichkeit größer als vor 15 Jahren“

Die Wahrscheinlichkeit, dass in mehreren Länder für längere Zeit die Stromversorgung fehlt, sei heute größer als vor zehn bis 15 Jahren, so Walter Vetr vom Stromversorger Linz AG. Verbrauch und Erzeugung hätten sich verändert, die Stromnetze seien viel komplexer geworden und voneinander abhängig. Das mache sie auch anfälliger für Probleme, so Vetr.

Man versuche natürlich, sich vorzubereiten und zu schützen. Wie lange würde es im Ernstfall dauern, bis der Strom dann doch wieder fließt? Dazu sagte Vetr: „Bei einem europaweiten Blackout gehen wir davon aus, dass man schon mehrere Tage mit einem Stromausfall rechnen muss. In Österreich geht man davon aus, dass man innerhalb von zwölf Stunden wieder großflächig versorgt werden kann.“

„Vorsorge besser als Angst“

Auch die Einsatzorganisationen - Rotes Kreuz, Feuerwehr und Polizei - wären natürlich betroffen, obwohl sie zum Großteil Notstrom-versorgt sind. Treibstoffmangel könnte auch sie treffen, ebenso wie Probleme bei der Kommunikation. Zentrale Aufgabe der Polizei ist die Wahrung der öffentlichen Sicherheit.

Nicht Angst sei angebracht, so Lindner vom Zivilschutz, sondern eben Vorsorge. Seine Empfehlung: Jeder sollte sich sieben Tage lang selbst versorgen können. Das gilt für Medikamente, Nahrung und natürlich Wasser.

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