Wieder Betrugsversuche mit Neffentrick

In Oberösterreich haben Betrüger wieder einmal versucht, mit dem sogenannten Neffentrick ihren Opfern Geld aus der Tasche zu locken. Die Anrufer blitzen aber ab und bevor Schaden entstand, verständigten die Angerufenen die Polizei.

Betrüger mit dem Nichten- oder Neffentrick rufen wildfremde Menschen an, deren Vorname darauf schließen lässt, dass es sich um ältere Personen handelt. Sie geben sich als deren Verwandte aus, berichten von einem dringenden Geldbedarf beispielsweise für einen Wohnungskauf und bitten um kurzfristige Aushilfe.

85.000 Euro für Wohnung

Solche Anrufe gab es am Dienstag in Linz und in Gemeinden in der Umgebung. In Neuhofen an der Krems meldete sich eine unbekannte Frau mit ausländischem Akzent bei zwei Pensionistinnen. Sie fragte, ob sie allein daheim seien und sie auf einen Kaffee vorbeikommen dürfe.

Telefon

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Betrüger mit dem Nichten- oder Neffentrick rufen wildfremde Menschen an, deren Vorname darauf schließen lässt, dass es sich um ältere Personen handelt.

Dann behauptete sie, eine Wohnung gekauft zu haben und etwa 85.000 Euro als Anzahlung zu benötigen. Nachdem beide erklärten, nicht so viel Geld zu besitzen, fragte die Unbekannte, ob sie Goldschmuck oder Bargeld zu Hause hätten. Die beiden Pensionistinnen wurden stutzig und legten auf.

Geld für Baugrund erbeten

In Wilhering erhielt eine 58-Jährige Frau einen Anruf mit unterdrückter Nummer auf ihrem Festnetzanschluss von einem Mann, der in akzentfreiem Hochdeutsch sagte: „Überraschung, ich bin in Linz. Darf ich auf einen Kaffee oder Tee zu dir kommen?“ Die Frau war zwar überrascht, glaubte aber im Gesprächspartner einen entfernten Verwandten erkannt zu haben und sprach ihn mit dem Vornamen an.

Der Anrufer bejahte sofort und erzählte, dass er ein Problem habe und binnen einer Stunde 58.000 Euro für den Kauf eines Baugrundes benötigen würde. Er versprach ihr, das Geld am darauffolgenden Tag zurückzugeben. Auch dieses potenzielle Opfer beendete sofort das Telefonat. Der Unbekannte ließ aber nicht locker, er rief noch mindestens mehr als zehn Mal sowohl am Festnetz als auch auf ihrem Mobiltelefon an.

98-Jährige durchschaute Betrugsversuch

Auch eine 98-Jährige aus Linz war als Opfer auserkoren. Ein Mann mit gutem Deutsch und nur leichtem Akzent gab sich als Familienangehöriger aus und wollte wegen eines Unfalles Geld haben. Die Frau durchschaute jedoch den Betrugsversuch, beendete das Gespräch und verständigte die Polizei.

Tipps der LPD Oberösterreich:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben und Sie diese nicht erkennen.
  • Geben Sie niemals Auskünfte über Ihre finanziellen Verhältnisse.
  • Halten Sie nach einem Anruf mit Geldforderungen sofort Rücksprache mit Familienangehörigen oder Vertrauenspersonen.
  • Lassen Sie sich niemals zu Geldabhebungen drängen.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Informieren Sie bei verdächtigen Anrufen sofort die Polizei.