Warten auf Gutachten nach Zeltfestunglück

Drei Tage nach dem Unglück beim Feuerwehrzeltfest in St. Johann am Walde laufen die Ermittlungen der Staatanwaltschaft an. Es werde unter anderem überprüft, wer zu welchem Zeitpunkt welche Wettervorhersagen zur Verfügung hatte.

Das tragische Unglück, bei dem zwei Menschen gestorben sind und etwa 120 verletzt wurden, wirkt in der ganzen Region nach. Windböen mit mehr als 120 km/h ließen das Zelt beim Feuerwehrfest im St. Johanner Ortsteil Frauschereck (Bezirk Braunau am Inn) einfach einknicken. Zeltteile stürzten auf die zu diesem Zeitpunkt knapp 700 Besucher, Fritteusen mit heißem Fett kippten um und verletzten die Umstehenden.

Tote bei Zeltfest

foto-scharinger.at

Schwierige Aufgabe für Staatsanwaltschaft

Wegen des Stromausfalles, der ebenfalls vom Sturm verursacht wurde, hatten es auch die Rettungskräfte nicht leicht - all das ist inzwischen bekannt. Die Staatsanwaltschaft hat nun die schwierige Aufgabe, sachlich zu erheben, ob im Vorfeld Fehler gemacht wurden und ob eventuell ein schuldhaftes Verhalten seitens der Veranstalter vorliegt.

Zu diesem Zweck wurde bereits am Wochenende ein Sachverständiger beauftragt, der sich das Gelände ganz genau angesehen und alles dokumentiert hat.

Befundaufnahme abgeschlossen

Der Experte hat seine Befundaufnahme am Sonntag abgeschlossen, und das Gelände konnte wieder freigegeben werden. Jetzt müssen diese Daten und Bilder ausgewertet werden. Laut dem Rieder Staatsanwalt Christian Ebner ist in etwa drei Wochen mit dem Gutachten zu rechnen.

Die Ermittlungsbehörden haben am Montag aber auch damit begonnen, penibel nachzuvollziehen, wer von den Veranstaltern und Verantwortlichen zu welchem Zeitpunkt von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) welche Wetterdaten zur Verfügung gestellt bekommen habe. Das sei wichtig, um nachzuvollziehen zu können, ob eine Absage des Festes notwendig gewesen wäre.

Vertreter der Einsatzorganisationen hatten in einer Pressekonferenz am Sonntag betont, die Wetterlage ständig über Internet im Auge gehabt zu haben. Mit einer solch katastrophalen Entwicklung habe man aber nicht rechnen können.

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