Immer mehr suchen Hilfe vor Gewalt

Vor allem immer mehr Frauen wenden sich an das Gewaltschutzzentrum Oberösterreich. Im Vorjahr wurden knapp 2.400 Fälle betreut, heuer waren es im ersten Halbjahr schon fast 1.300 und die Tendenz ist steigend.

In erster Linie seien es Frauen, die von ihren Lebenspartnern, oder Ex-Partnern mit Gewalt bedroht werden, oder Opfer von Gewalt wurden und sich an das Gewaltschutz-Zentrum Oberösterreich wenden, sagt dessen Vorsitzende Sonja Ablinger.

Steigende Zahl von Delikten

Sie weist darauf hin, dass es im Vorjahr in Oberösterreich knapp 1.700 Anzeigen mit strafrechtlich relevanten Delikten gegeben habe, in den meisten Fällen sei es um Körperverletzungen gegangen.

Zusätzlich wurden laut Ablinger im Vorjahr in Oberösterreich 1.293 sogenannte Betretungsverbote ausgesprochenworden seien, also Täter weggewiesen - um 14 Prozent mehr als 2015. Zur Erklärung für diese Steigerung und auch die wachsende Nachfrage beim Gewaltschutzzentrum sagte sie in der Pressekonferenz am Donnerstag: „Das Gewaltschutzzentrum wird immer bekannter und immer mehr Frauen holen sich Hilfe. Ich glaube auch, weil in ökonomisch zugespitzten Zeiten Gewalt in Familien auch häufiger vorkommt.“

Verpflichtende Anti-Gewalttrainings

Das Gewaltschutzgesetz, das es seit zwanzig Jahren gibt und die erwähnten Betretungsverbote gesetzlich regelt, wird vom Gewaltschutzzentrum Oberösterreich als Errungenschaft gesehen. Zugleich seien Nachschärfungen notwendig, heißt es. Gefordert werden etwa verpflichtende Anti-Gewalttrainings für die meist männlichen Täter.

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