Wasser-Fahrplan für Poolbesitzer

Mehr als 60.000 Privat-Schwimmbecken gibt es inzwischen im Land und die Wassermengen, die zum Befüllen von immer mehr Swimming-Pools gebraucht werden, sind für manche Gemeinde eine Herausforderung. In St. Marien bewährte sich ein Fahrplan für Poolbesitzer.

Spätestens wenn die Temperaturen bestätigen, dass der Sommer nicht mehr weit ist, beginnt in mehr als 60.000 Gärten Oberösterreichs das große Schrubben und Putzen. Die Pools und Schwimmteiche werden gereinigt und wieder gefüllt - auf 1,5 Millionen Kubikmeter wird das Volumen aller privaten Schwimmbecken im Land geschätzt - das sind immerhin eineinhalb Milliarden Liter Wasser.

Pool reinigen

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600 Pool auf 1.300 Haushalte

Alle wollen die ersten heißen Tage am eigenen Strand genießen und das stellt die Wasserversorger in einigen Orten vor große Herausforderungen. So auch die 5.000-Einwohner-Gemeinde St. Marien (Bezirk Linz-Land) im Speckgürtel von Linz. 1.300 Haushalte zählt man dort und immerhin 600 Pools und Schwimmteiche.

Bürgermeister Helmut Florian Templ (ÖVP) sagte gegenüber dem ORF OÖ, dass es nicht einfach ist, wenn alle Poolbesitzer gleichzeitig das Kommando „Wasser Marsch“ geben. Dann ist in St. Marien die Folge, „dass wir zu wenig Trinkwasser in unseren Behältern haben und System nicht mehr funktioniert“.

St. Marien

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Pools in St. Marien

Wasser-Fahrplan nach Zonen

Der Wasserverbrauch kann in kürzester Zeit auf mehr als das Doppelte des üblichen Wertes ansteigen. Um die Nebenwirkungen der Pool-Befüllungen zu vermeiden, wurde in St. Marien einen Fahrplan für Poolbesitzer eingeführt, so Templ. Die Pools wurden nach Zonen eingeteilt und die Bevölkerung aufgefordert sich an diesen Zonenplan zu halten. „Das funktioniert seit einigen Jahren und ich hoffe das für heuer auch.“

Zwingen kann man die Poolbesitzer nämlich nicht, diese Richtlinien auch einzuhalten. Viele Gemeinden verlangen vor dem Nachfüllen eine Anmeldung, manche verrechnen auch höhere Wasserpreise für den privaten Badespaß.

Unabhängiger ist die Wasserversorgung in großen Städten. Linz und Steyr etwa verzeichnen zwar den Mehrverbrauch, die Trinkwasserversorgung sei dadurch aber keineswegs beeinträchtigt, hieß es bei einem Rundruf des ORF OÖ.