Neue Geburtenstation für Bioschweine

Das Institut für biologische Landwirtschaft in Thalheim bei Wels hat eine neue Geburtenstation aus Holz für Bioschweine entwickelt. Ein Stall habe heute eine Schlüsselrolle - und der Holzstall beeinflusse die Tiere positiv, so die Forscher.

Das Projekt des Bio-Instituts sorgt bereits nach Eigenangaben weit über die Landesgrenzen hinaus für Aufsehen. Der Prototyp, der in der Außenstelle in Thalheim errichtet wurde, habe schon Wissenschaftler, Schweinebauern und Geschäftsleute aus halb Europa und aus Übersee angelockt.

Neue Geburtenstation/Abferkelstall für Bioschweine

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Zwei Jahre getüftelt

Bis jetzt seien die sogenannten Abferkelställe mit viel Beton gebaut worden, „in dem Holzstall ist der Schall ganz anders als in einem Betonstall“. Es sei deutlich ruhiger und das „ein wesentlicher Punkt für einen Abferkelstall“, so der stellvertretende Institutsleiter Werner Hagmüller. Zwei Jahre wurde an dem Holzstall getüftelt.

Neue Geburtenstation/Abferkelstall für Bioschweine

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Die Modulbauweise ermöglicht ein Aufstellen bzw. Erweitern in wenigen Stunden. Auch die Trennung der Funktionsbereiche ist laut Hagmüller neu: „Das Neue ist, dass man die Funktionsbereiche wie Liegen, Säugen, Aktivität, Ferkelnest und Fressen sehr gut getrennt hat.“ So bleibt der Mist draußen und der Stall sauber.

Neue Geburtenstation/Abferkelstall für Bioschweine

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Werner Hagmüller: „Die Sau entscheidet“

Zusammenarbeit von Wissenschaft und Unternehmen

Wissenschaft und Praxis gehen in der neuen Geburtenstation für Bioferkel Hand in Hand. Hagmüller führt den Erfolg des Projekts „Abferkelstall“ auch darauf zurück, dass man Unternehmen aus dem Bereich des Stallbaus, aber auch aus dem Holz- und Betonbau ins Boot geholt habe.

Der Forschungsschwerpunkt von Masterstudentin Anna Ollmann aus Bad Leonfelden etwa sind die sogenannten Ferkelnester. Je früher die Ferkel diese Nester benutzen, desto weniger laufen sie Gefahr, unabsichtlich von der Sau erdrückt zu werden, so Ollmann. Dafür gelte es herauszufinden, „ob es einen Unterschied macht, wenn im Nest Licht brennt oder nicht – wie gern sie dann reingehen“.

Neue Geburtenstation/Abferkelstall für Bioschweine

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Holzstall braucht kaum Heizung

Ein zentrales Forschungsthema war auch die Energieeffizienz. Der Holzstall kommt fast ohne Heizung aus, einzig die Ferkelnester werden beheizt. Die Wärme wird mit einer ebenfalls neu entwickelten Mistheizung erzeugt. Die Forschungseinrichtung in Thalheim ist eine Außenstelle der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein in Irdning (Bezirk Liezen). Diese arbeitet eng mit der Veterinärmedizinischen Universität und der Universität für Bodenkultur in Wien zusammen.