Streit um Phallusstatue – Hülle als Lösung

Eine Lösung zeichnet sich in dem Streit über eine Phallusstatue in Traunkirchen (Bezirk Gmunden) ab. Die zwei Meter große Skulptur, die neben einem Kreuzweg steht, soll zumindest zu Ostern verhüllt werden, so der Eigentümer.

„Der Phallus ist doch für einige Traunkirchner ein Ärgernis“, sagte Bürgermeister Schragl (ÖVP) gegenüber dem ORF OÖ am Dienstag. Die Skulptur steht im Garten einer alten Villa am Kalvarienberg in Traunkirchen (Bezirk Gmunden), die seit mehreren Jahren in Besitz des Welser Antiquitätenhändlers Jürgen Hesz ist.

Stein-Phallus in Traunkirchen

APA/Kerschbaummayr

Zwei Meter hohe Phallusskulptur

„Heikle Situation zu Ostern“

Gerade jetzt sei die Situation besonders heikel, so Schragl. Denn Gründonnerstag und Karfreitag sollen traditionelle Prozessionen auf dem Kreuzweg stattfinden und diese müssten dabei in unmittelbarer Nähe der Phallusstatue Andacht halten.

Die Gemeinde, die zuerst mit einer Bauplane die Sicht auf das Kunstwerk verdecken wollte, musste diese Mittwochfrüh aber wieder entfernen, weil sie auf dem Grundstück des Kunsthändlers und nicht auf öffentlichem Grund angebracht war.

Phallus Statue

Wolfgang Spitzbart

Demonatage der Bauplane

„Er kriegt eine Hülle“

Am Nachmittag sprach Hesz gegenüber mehreren Medien davon, dass bereits an einer maßgeschneiderten Hülle für das „gute Stück“ gearbeitet werde, sodass in Traunkirchen der Osterfriede wieder einkehren könne. In einem persönlichen Gespräch zwischen Hesz und Schragl am Donnerstagvormittag soll eine dauerhafte Lösung gefunden werden - beide haben Kompromissbereitschaft signalisiert.

Provokation als PR-Aktion?

Der künstlerischen Leiter des Offenen Kulturhauses Linz, Martin Sturm, vermutet, dass die Provokation bewusst gesetzt wurde. So wirke es zumindest, wenn man Zeit und Ort in Betracht zieht, so Sturm. „Auch die Erregung scheint mir provoziert zu sein, in anderen Umfeldern vielleicht weniger, aber in dem Fall schon.“

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