Bub rettet sich mit Sprung aus zweitem Stock

Sechs Verletzte hat es bei einem Brand im Linzer Franckviertel gegeben. Ein Elfjähriger konnte nicht mehr durch die Tür seines Zimmers fliehen und sprang aus einem Fenster im zweiten Stock. Auch sein Vater bewies Heldenmut.

Der Brand brach gegen 23.00 Uhr im Kinderzimmer des Buben aus. Als er die Flammen entdeckte, war eine Flucht auf den Gang nicht mehr möglich, denn die Tür klemmte fest. Um nicht zu ersticken, riss der Bub das Fenster auf und sprang aus dem zweiten Stock in die Tiefe.

Unterarm gebrochen

Beim Aufprall brach sich der Bub einen Unterarm. Trotzdem dachte er nur daran, seine Mutter, den Stiefvater und die beiden Geschwister zu retten. Die Familie schlief aber so tief und fest, dass niemand sein Rufen und Läuten bemerkte. Eine Nachbarin machte schließlich auf, alarmierte die Einsatzkräfte und rief den Vater des Buben an, der getrennt von der Familie lebt und Nachtschicht in der voestalpine machte.

Vater brach Tür auf

Der 35-Jährige machte sich von seinem Arbeitsplatz sofort auf den Weg und traf gleichzeitig mit der Polizei ein. Da sich die Tür der Wohnung nicht öffnen ließ, sprang der Vater mit gestrecktem Bein dagegen und brach die Eingangstüre auf.

Kinder und Lebensgefährten der Ex-Freundin gerettet

Gemeinsam mit den Polizisten rettete er seine Ex-Freundin und das jüngste Kind, dann kehrte er noch einmal in die völlig verrauchte Wohnung zurück und brachte auch seine zwölfjährige Tochter und den Lebensgefährten seiner ehemaligen Freundin in Sicherheit. Die Familie und ihr Retter wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital gebracht. Der elfjährige Bub musste noch in der Nacht am Unterarm operiert werden.

Die Linzer Berufsfeuerwehr konnte den Brand unter schwerem Atemschutz rasch löschen. Die Brandursache steht noch nicht fest, von der Brandschutzstelle wird ein elektrischer Defekt an einem Hoverboard vermutet.