Neue Chance für Luchsprojekt

Bei den Versuchen, in OÖ Luchse anzusiedeln, sind immer wieder Tiere verschwunden – jetzt wollen Land, Naturschützer und Jäger mit einer Luchsoffensive der Wildkatze endlich eine neue Chance auf Heimat in Oberösterreich geben.

Nach illegalen Abschüssen von Luchsen im Nationalpark Kalkalpen war das Wiederansiedlungsprojekt der Wildtiere akut gefährdet. Denn die Schweiz hatte Vorbehalte, einen männlichen Luchs nach Oberösterreich zu bringen.

Luchs

APA/dpa/Julian Stratenschulte

Neuer Luchs für Nationalpark

Diese Einstellung habe sich jetzt geändert - zum einen durch das eingereichte EU-Projekt „Pro Luchs“, zum anderen durch die Verurteilungen im Zuge von illegalen Abschüssen, schildert Felix Knauer von der Veterinär-Universität Wien. Ein neues Luchsmännchen könnte noch im Frühjahr in den Nationalpark gebracht werden - „im besten Fall im März“, dann könne man noch dieses Jahr auf Nachwuchs hoffen.

Mit dem EU-Projekt will Oberösterreich aber auch in einem Verfahren wegen fehlender Natura 2000 Gebiete punkten, schildert Naturschutzreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner. Bis auf den Luchs seien die meisten problematischen Punkte erledigt.

Haimbuchner zu Vertargsverletzungs-Verfahren der EU

Akzeptanz für Luchs

Das Projekt „Pro Luchs“ soll die Akzeptanz des Tieres erhöhen - auch unter den Jägern. „Wir stehen hinter dem Luchs“, sagt Christopher Böck vom Landesjagdverband wörtlich, doch es gebe berechtigte Sorgen etwa bei den Abschussplänen, die von der Behörde vorgegeben werden. Denn in Luchsgebieten verändere sich das Verhalten zum Beispiel der Rehe. Das wiederum könnte dazu führen, dass die Abschusspläne nicht erfüllt werden können und Strafen drohen.

Mit Informationen und Schulungen sollen Sorgen wie diese entkräftet werden. Geplant sind aber auch die Dokumentation und Überwachung der Luchse, aber auch das Einsetzen von Sendern bei den Tieren. Das Projekt wurde von der Veterinär-Universität Wien auf drei Jahre angelegt. Partner sind das Land, der OÖ Naturschutzbund und der Landesjagdverband. Als geplanter Start wurde April genannt. Die Kosten werden mit 300.000 Euro beziffert, wobei die Hälfte aus EU-Mitteln kommen soll.

Runder Tisch auch für Wolfsprojekt

Was Experten seit Jahren immer wieder angekündigt haben, scheint nun einzutreten: die bei uns ausgerotteten Wölfe kehren zurück. Erst vor wenigen Wochen war ein verletztes Einzeltier durch das Mühlviertel nach Bayern gezogen.

Nun sollen alle Wolfsbeauftragten, sowie Vertreter der Landwirte, Jäger, die Umweltanwaltschaft, sowie Tier- und Naturschützer gemeinsam in einen Wolfsmanagementplan eingebunden werden. Der für die sogenannten Großbeutegreifer Wolf, Luchs und Bär zuständige Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) hat nun zu einem „Runden Tisch“ geladen, um unter anderem, die Bestimmungen des ohnehin bereits bestehenden Wolfsmanagementplans zu erläutern.