Schwierigkeiten nach Landeshauptmann-Wechsel

Für die Bundes-ÖVP bedeutet der Landeshauptmann-Wechsel - was die künftige Wahlstrategie betrifft - eine schwierige Situation, meint der Politologe Peter Filzmaier. Hatte man ja mit dem Langzeit-Landeshauptmann stets eine stabile Gesamtstimmenzahl.

Die rund eine Million oberösterreichischen Wähler würden bei Wahlen immerhin ein Sechstel der Gesamtstimmenzahl bedeuten. Und mit einem Langzeit-Landeshauptmann hatte man hier zuletzt eine stabile Größe.

Filzmaier

ORF

Politologe Peter Filzmaier über die Schwierigkeiten für Pühringers Nachfolger

Zum Zeitpunkt der Rücktrittsankündigung meint Filzmaier, dass man eine Übergabe „nach dem Lehrbuch der politischen Kommunikation“ relativ knapp nach der letzten Wahl machen könne. „Das ist jetzt noch relativ zeitnah, mit dem Vorteil, dass ein Nachfolger lange einen Amtsinhaberbonus aufbauen kann“, so Filzmaier. Für Stelzer sei das noch leichter als für andere, weil Oberösterreich das einzige Bundesland mit einer sechsjährigen Wahlperiode ist. Die nächste Wahl findet 2021 statt.

„Pühringer wollte nicht bis 2020 weitermachen“

Die andere Strategie ist laut Filzmaier eine Übergabe, die so spät wie möglich erfolgt, „aber Pühringer wollte wohl nicht bis 2020 weitermachen“. Der kleine Nachteil für Stelzer, laut Filzmaier: „Die nächste Wahl ist nicht die Landtags-, sondern Nationalratswahl mit für die ÖVP zweifelhaftem Ausgang. Da kann Stelzer sich als Landesparteichef nicht ganz distanzieren, will aber nicht zu sehr identifiziert werden.“