Kinder verschwunden: Vater verurteilt
Der 53-Jährige wurde im Oktober des Vorjahres bei seiner Rückkehr nach Österreich am Flughafen Wien Schwechat festgenommen. Während eines Familienurlaubs in Ägypten im Jahr 2012 soll er mit seinen Kinder untergetaucht sein. Das Sorgerecht hatte seine Frau.
Zwei Monate, um Kinder nach Österreich zu bringen
Der Prozess gegen den Vater am Landesgericht Steyr begann im November. Das Gericht habe dem Welser zwei Monate Zeit gegeben, die Buben mit Hilfe von Verwandten nach Österreich zu bringen, sagte Gerichtssprecher Christian Mayer. Die Kinder sind derzeit aber noch immer in Afrika. Die Begründung des Beschuldigten ist, dass er seine Söhne nur persönlich in Ägypten holen könne.
1.000 Euro Schadenersatz für die Mutter
Am Donnerstag wurde der Angeklagte, der am Ende des Prozesses ein Geständnis abgelegt hatte, aber den Aufenthaltsort der Kinder weiterhin nicht nannte, zu einem Jahr unbedingter Haft verurteilt. Zudem muss er der Mutter 1.000 Euro Schadenersatz wegen der erlittenen seelischen Qualen erstatten.
Fall ist Dauerdelikt
Das Urteil ist nicht rechtskräftig, da der 53-Jährige und auch die Staatsanwaltschaft Berufung einlegten. Der Strafrahmen bei einem derartigen Delikt beträgt bis zu drei Jahre. Solange die Kinder nicht an die Mutter zurückgegeben werden, macht sich der Mann nach Verbüßung einer Haftstrafe automatisch sofort wieder wegen Kindesentziehung strafbar. In der Justiz wird das als Dauerdelikt bezeichnet.
Die Mutter, die sowohl von österreichischen als auch von ägyptischen Gerichten die Obsorge für ihre Kinder zugesprochen bekam, muss weiterhin auf die Heimkehr ihrer Buben warten. Für die Fahnder des Landeskriminalamts Oberösterreich ist der Fall erst abgeschlossen, wenn die Kinder wieder bei ihr sind.
Link:
- Zwei Fälle von Kindesentziehung geklärt (ooe.ORF.at)